MainzRIDER fährt in mehr Stadtteile Mainzer Mobilität weitet Angebot aus
Zusätzlich ist künftig die Uniklinik mit dem Shuttle erreichbar. Mit dem Start des „On demand“-Angebotes Anfang September 2020 war das Bediengebiet der MainzRIDER auf die Stadtteile Mombach, Finthen, Hartenberg-Münchfeld, Drais und Finthen begrenzt. „Wir nutzen für die Ausweitung die freien Kapazitäten durch die niedrigeren Nutzerzahlen auf Grund der Corona-Pandemie und können gleichzeitig den Fahrgästen ein zusätzliches Angebot machen,“ so MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof. Aktuell fahren die Mainz-RIDER schon auf Grund von Corona von 18 Uhr statt bis vier Uhr bis sechs Uhr morgens und erreichen so auch frühe Berufstätige. Ab 18. Januar will die Mainzer Mobilität in Finthen die Elektrofahrzeuge testweise zusätzlich tagsüber für Fahrten innerhalb von Finthen, zwischen 9 und 15 Uhr anbieten. Dabei soll es vor allem um eine attraktive Anbindung von der Römerquelle in den Ortskern gehen.
Das Angebot der Mainzer Mobilität in Partnerschaft mit dem Mobilitätstechnologieanbieter ViaVan besteht aus zehn Elektrofahrzeugen, deren Fahrerinnen und Fahrer auf Bestellung Fahrgäste in Teilen von Mainz zwischen mehr als 1000 virtuellen Haltestellen und bestehenden ÖPNV-Haltestellen befördern. Für dieses Projekt erhält die Mainzer Mobilität Fördergelder des Bundesverkehrsministeriums aus dem Fördervorhaben „Digitalisierung kommunaler Verkehre“.
Kernstück des neuen Systems sind zehn Elektrofahrzeuge mit bis zu sechs Sitzplätzen, acht Nissan e-NV 200 sowie zwei behindertengerechte LEVC-Fahrzeuge. Aufgrund der geltenden Corona-bestimmungen befördert jeder der MainzRIDER aktuell allerdings maximal drei Personen gleichzeitig. Das Angebot funktioniert ausschließlich mit einer kostenlosen App. Fahrgäste können über diese App (erhältlich im Google Play Store und im App-Store) nach vorheriger Anmeldung Fahrten für Strecken zwischen den genannten Stadtteilen buchen.
Die MainzRIDER kommen dabei aber nicht wie ein Taxi an die Haustür, sondern steuern eine der mehr als 1000 virtuellen Haltestellen oder eine der dort bereits bestehenden ÖPNV-Haltestellen an. Die Vielzahl dieser virtuellen Haltestellen garantiert, dass die Kundinnen und Kunden in den meisten Fällen sehr kurze Fußwege haben. Fahrgäste müssen vor Fahrtantritt per App eine Fahrt gebucht haben, ein Elektroauto kommt dann innerhalb von 15 bis 20 Minuten zu einem der Haltepunkte des Systems und nimmt den angemeldeten Fahrgast mit. Haben mehrere Kundinnen und Kunden gleiche oder ähnliche Start- oder Zielpunkte, werden diese Fahrten vom Hintergrundsystem „gepoolt“ – sprich gebündelt. Es ist also möglich, dass sich bereits Fahrgäste in einem MainzRIDER befinden, die ein ähnliches Ziel haben oder deren Ziel irgendwo in der Nähe der gewählten Route liegen. Ebenso kann es sein, dass andere Fahrgäste unterwegs zusteigen.
Was kostet eine Fahrt mit dem MainzRIDER?
Fahrgäste mit einer Zeitkarte der Mainzer Mobilität (Tageskarte, Wochenkarte, Monatskarte, Jahreskarte, Job-Ticket) zahlen pro Fahrt einen Euro. Die Fahrt wird dabei nicht im Wagen beim Fahrpersonal beglichen, sondern über das Zahlungsmittel, das in der App angegeben wird. Zur Wahl stehen Paypal und Kreditkarte. Fahrgäste ohne Zeitkarte der Mainzer Mobilität zahlen fünf Euro pro Fahrt. Als Zeitkarte werden alle Fahrscheine bzw. Fahrtberechtigungen anerkannt, die mindestens einen Tag lang gültig sind und die Nutzung von Bussen und Straßenbahnen in Mainz beinhalten.
Wer im Besitz einer Zeitkarte ist, bei der die Mitnahmeregelung gilt, zahlt auch für die Mitfahrerin oder den Mitfahrer nur 1 € zusätzlich. Dies gilt montags bis freitags ab 19 Uhr sowie ganztags an Wochenenden und an gesetzlichen Feiertagen.
Die Mainzer Mobilität begreift den MainzRIDER nicht als Konkurrenz beispielsweise zu Taxiunternehmen in der City sondern als Ergänzung zu ihrem bestehenden ÖPNV-Angebot. Daher steuern die Fahrzeuge auch die Haltestellen Hauptbahnhof-West und Bismarckplatz an, um einen guten Anschluss an das bestehende ÖPNV-Netz sichern.
Der MainzRIDER ist für die Mainzer Mobilität ein Pilotprojekt, das nur mit der Unterstützung und den Fördergeldern des Bundesverkehrsministeriums umgesetzt werden kann. Es war ursprünglich bis Ende 2020 zeitlich begrenzt, nach dem Corona-bedingt späteren Start des Shuttle-Services zum 1. September 2020 werden die MainzRIDER jetzt aber voraussichtlich bis Ende 2021 fahren. Bisher wird der Shuttle-Service trotz der Corona-Beschränkungen und der damit einhergehenden geringeren Mobilität der Bürgerinnen und Bürger gerade im Spät- und Nachtverkehr zwar recht gut angenommen: Seit Start Anfang September bis Mitte Dezember wurden mehr als 2700 Fahrten von rund 2100 Kunden durchgeführt. Für eine Bewertung des Piloten, u.a. der Technik, der App, der Nutzung in Mainz werden aber mehr Fahrten notwendig. „Deshalb haben wir beschlossen, kurzfristig das Bedienungsgebiet der Fahrzeuge zu erweitern“ so Jochen Erlhof.