Kategorien: Stadtwerke AG
02.07.2021

Äußerst stabil durch die Corona-Krise Mainzer Stadtwerke sind mit Geschäftsjahr 2020 sehr zufrieden

Die Corona-Pandemie hat die Unternehmensgruppe Mainzer Stadtwerke AG 2020 vor viele Herausforderungen gestellt – der enorme Fahrgastrückgang im Öffentlichen Nahverkehr oder die monatelange Schließung des Taubertsbergbades sind dafür nur zwei Beispiele. Das Geschäftsjahr 2020 war für die Mainzer Stadtwerke AG dennoch ein äußerst erfolgreiches Jahr.

So beläuft sich das Jahresergebnis der stadtnahen Gesellschaft nach Zahlung von Steuern und Abgaben auf etwa 26,1 Millionen Euro. Das sind fast 9 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor. Das berichteten der MSW-Aufsichtsratsvorsitzende und Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling und die Stadtwerke-Vorstände Daniel Gahr und Dr. Tobias Brosze nach der gestrigen Aufsichtsratssitzung heute den Medien.

 

So beläuft sich das Jahresergebnis der stadtnahen Gesellschaft nach Zahlung von Steuern und Abgaben auf etwa 26,1 Millionen Euro. Das sind fast 9 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor. Im positiven Jahresergebnis der MSW ist der Ausgleich des Nahverkehrsverlustes der Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) von etwa 22 Millionen Euro durch die Stadtwerke bereits berücksichtigt. Das Defizit der MVG lag 2020 damit mehr als fünf Millionen Euro über dem des Vorjahres. Es hätte aber finanziell gesehen für die Mobilitätssparte noch wesentlich schlimmer kommen können, wenn die Corona-Hilfen des Bundes und des Landes die teils dramatischen Einnahmeausfälle bei Bussen und Straßenbahnen nicht zum großen Teil aufgefangen hätten. 

Daniel Gahr: „So beschwerlich die Umsetzung mancher Projekte in Zeiten von Corona auch war, so klar war für uns auch, dass wir die wesentlichen Aufgaben der Daseinsvorsorge wie auch die Investitionen in den Klimaschutz weiter vorantreiben wollen. Am Ende ist das unser Weg für eine nachhaltige Versorgung und auch Dekarbonisierung der Region. Das ist uns dank der Unterstützung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2020 sehr gut gelungen!“

 

Weiter angestiegen ist dank des positiven Jahresergebnisses das Eigenkapital der Stadtwerke: Es erhöhte sich um 20,1 Millionen Euro auf 289,3 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote stieg damit auf 37,3 Prozent, 2019 hatte diese noch 36,8 Prozent betragen. Daniel Gahr wies mit Blick auf die gute Eigenkapitalausstattung auf die Herausforderungen hin, die in den kommenden Jahren auf die Stadtwerke-Unternehmensgruppe zukommen: Dazu zählen in diesem und vermutlich auch mindestens im kommenden Jahr unter anderem die Folgen der Corona-Krise für den Mobilitätsbereich durch stark gesunkene Fahrgastzahlen, dazu zählen mittel- und langfristig aber vor allem der vom Stadtrat geforderte weitere Ausbau und die Modernisierung des Öffentlichen Nahverkehrs sowie notwendige beträchtliche Investitionen in die Trinkwasserversorgung.

 

„Die letzten, extrem trockenen Jahre haben hier deutlich gemacht, dass höhere Spitzenwerte beim täglichen Trinkwasserverbrauch auf uns zukommen und wir mehr Flexibilität in der Wasserversorgung benötigen. Deshalb haben wir für die nächsten Jahre rund 85 Millionen Euro an Investitionen für die Sparte Wasser freigegeben“, erläutert Dr. Tobias Brosze. Im Strombereich kommen große Investitionen auf die MSW-Unternehmensgruppe zu durch die wachsenden Anforderungen an die Stromnetze im Zusammenhang mit der Energiewende. „Im Wesentlichen sehen wir über die nächsten Jahre durch die Elektromobilität und Wärmepumpen einen deutlichen Zuwachs an benötigter Leistung, aber auch die Anfragen durch neue Rechenzentren in unserer Region spielen eine zunehmende Rolle.“

 

Oberbürgermeister Michael Ebling weist als Aufsichtsratsvorsitzender darauf hin, dass die Stadtwerke für die gesicherte kommunale Daseinsvorsorge verantwortlich sind, mit ihren Investitionen im zweistelligen Millionenbereich auch die regionale Wirtschaft unterstützen und die Entwicklung von Mainz in vielen Bereichen mitvorantreiben. „Trotz der Corona-Pandemie haben die die Mainzer Stadtwerke AG ihren Weg erfolgreichen Wirtschaftens fortgesetzt und dabei sogar ihren Aktionsradius vergrößert.“ So wurde 2020 beispielsweise das Kompetenzzentrum Intelligente Mobilität – kurz KIM – als neue MSW-Gesellschaft gegründet, außerdem beteiligten sich die Stadtwerke an der insertEFFECT GmbH, einem Anbieter von APP-Lösungen. Die KIM GmbH soll die Gesellschaften der MSW-Gruppe, aber auch externe Kunden rund um intelligente Mobilitätskonzepte, Digitalisierung kommunaler Unternehmen und Smart City beraten. Neu hinzu gekommen ist 2020 auch der MainzRIDER der Mainzer Verkehrsgesellschaft: Nach dem Start dieses On-demand-Fahrdienstes zu Nachtzeiten in zunächst fünf Stadtteilen im September vergangenen Jahres, wurde der umweltfreundliche Shuttle-Service mit insgesamt zehn Elektrofahrzeugen Anfang 2021 ausgeweitet auf weitere Gebiete in Mainz. Ab 1. März 2021 ermöglichte die MVG mit dem MainzRIDER Impflingen kostenfreie Fahrten mit den Elektro-Shuttles zum Impfzentrum Mainz-Gonsenheim.

 

Ebenfalls neu im Stadtwerke-Konzern ist die Pionext GmbH, die die Mainzer Stadtwerke gemeinsam mit den Partnern Pfalzwerke AG und EWR AG gegründet hat. Daniel Gahr: „Immer nur breiter ist dabei nicht unsere Devise. Aber wir gehen mit der Zeit und schauen, welche Kompetenzen und welche Wertschöpfungsstufen wir im eigenen Beritt haben oder zumindest an ihnen beteiligt sein wollen. Mit der Pionext GmbH in Alzey haben wir unsere Kompetenzen im Hinblick auf die Erneuerbaren Energien mit den Kollegen der Pfalzwerke und der Wormser EWR gebündelt. Entstanden ist eine neue Gesellschaft, die in den nächsten Jahren unsere bestehenden Anlagen aus dem EE-Bereich betreiben wird, die zudem alte Anlagen durch neue ,repowern´ soll und darüber hinaus zusätzliche Windkraft- und Photovoltaikanlagen realisieren wird. Das hätte allein als Mainzer Stadtwerke keinen Sinn gemacht.“