Forschungsprojekt „H2-Industrie"Wasserstoff-Technologie für eine klimafreundliche Produktion bei SCHOTT und ESSITY 

Um die Klimaziele in Mainz, Deutschland und der Welt zu erreichen, muss der Ausstoß klimarelevanter Treibhausgase schnellstmöglich und nachhaltig reduziert werden. Ein Weg zum Ziel: Dominante CO2-Emissionen aus Verbrennungsprozessen sollen durch die alternative Energiequelle Wasserstoff reduziert werden. 

 

Die Mainzer Stadtwerke AG, die seit 2015 „grünen“ Wasserstoff im Energiepark Mainz produziert, ist Partner der beiden  renommierten Industrieunternehmen SCHOTT in Mainz und Essity  in Mainz-Kostheim beim gemeinsamen Forschungsprojekt „H2-Industrie“. Dessen Ziel:  Die temporäre Einspeisung von Wasserstoff in die bestehende Erdgasinfrastruktur der beiden Industrieunternehmen mittels einer mobilen Wasserstoff-Mischanlage. Beim Spezialglas-Hersteller SCHOTT sollen durch Beimischung von Wasserstoff emissionsarme Glasschmelzprozesse ermöglicht werden, bei Essity soll der Wasserstoff Erdgas bei der Papiertrocknung ersetzen.

 

Die Kosten des Forschungsprojekts mit SCHOTT belaufen sich auf mehr als 714.000 Euro. Das rheinland-pfälzische Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität fördert das Projekt mit rund 338.00 Euro aus Mitteln der Europäischen Union im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).  Essity investiert in das Projekt in Kostheim insgesamt vier Millionen Euro. 1,4 Millionen Euro wurden zusätzlich vom Hessischen Wirtschaftsministerium aus EFRE-Mitteln gefördert.

Auswirkungen erforschen und Erfahrungen sammeln

Die Mainzer Netze GmbH, eine 100-prozentige Tochter der Mainzer Stadtwerke AG, hat Ende 2022 dem Mainzer Industrieunternehmen SCHOTT auf dem Werksgelände in der Hattenbergstraße eine mobile Beimischstation zur Verfügung gestellt, in der ein Erdgas-Wasserstoff-Gemisch für die Produktionsprozesse erzeugt wird. Über einen Monat hinweg wurde in drei etwa zehn-tägigen Versuchsphasen der Wasserstoffanteil im Erdgas-Wasserstoff-Gemisch schrittweise hochgefahren auf bis zu 35 Volumenprozent.

 

Die industrielle Forschung auf dem Gebiet der H2-Beimischung ermöglicht - unter Berücksichtigung der gesammelten technischen und ökonomischen Erfahrungen - Voraussetzungen zu schaffen, um für entsprechende Entwicklungen gerüstet zu sein. Durch die Testeinspeisung gewonnene Ergebnisse sollen die Auswirkungen auf die Qualität der Produkte sowie den Einfluss auf die Produktionsprozesse aufzeigen. 

 

Die SCHOTT zur Verfügung gestellte Beimischstation wurde im Frühjahr 2023 über den Rhein nach Kostheim gebracht ins Werk des schwedischen Papierherstellers Essity. Hier ersetzt Wasserstoff in einer großen Papiermaschine den bisherigen Brennstoff Erdgas bei der Trocknung der produzierten riesigen Papierrollen. 

Netze-Mitarbeiter in Warnweste

Die Projektleiter Christoph Neeb, Mainzer Netze GmbH und Matthias Kaffenberger, SCHOTT, berichten über das Projekt. Zusammen mit SCHOTT testen wir erstmalig die Beimischung von Wasserstoff in großtechnischen Schmelzversuchen an einer Wanne am Standort Mainz. Ziel ist es, mehr über die Auswirkungen des Einsatzes von Wasserstoff auf Glasschmelzprozesse zu lernen, um längerfristig CO2-Emissionen zu verringern.

Klimafreundliche GlasherstellungErste Ergebnisse des SCHOTT-Projektes

Der Ersatz eines Teils des Erdgases durch Wasserstoff hat Ende 2022 im Mainzer Werk erfolgreich funktioniert: Die Mischstation der Mainzer Netze GmbH arbeitete zuverlässig und die Glasschmelze erfolgte ohne Qualitätseinbußen.

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