PV-Förderprogram wird um 500 000 Euro aufgestockt Seit April sind mehr als 600 Zuschuss-Anträge bei der Mainzer Stiftung eingegangen
Aktuell befinden sich rund 140 weitere PV-Förderanträge in der Prüfung. Und in den nächsten Wochen rechnen die Verantwortlichen bei der Stadt und den Stadtwerken mit einer weiter hohen Nachfrage der Bürgerinnen und Bürger nach den Fördermitteln der Mainzer Stiftung.
Die Mainzer Stiftung geht davon aus, dass das im Frühjahr 2023 zur Verfügung gestellte Förderbudget von 750 000 Euro bei anhaltend hoher Nachfrage voraussichtlich in ein bis zwei Monaten ausgeschöpft sein könnte. In der gestrigen Sitzung haben der Stiftungsvorstand um die Mainzer Umweltdezernentin Janina Steinkrüger und Stadtwerke-Vorstand Dr. Tobias Brosze sowie der Stiftungsrat daher beschlossen, das Budget des PV-Förderprogramms um weitere 500 000 Euro zu erhöhen. Die Bedingungen des Förderprogramms sollen dabei zunächst unverändert bleiben.
Janina Steinkrüger: „Die Resonanz auf unser Programm ist überwältigend und zeigt einmal mehr das Interesse der Bürgerinnen und Bürger an nachhaltiger Energieversorgung und Klimaschutz. Umso wichtiger ist es, dass wir mit der finanziellen Förderung der Balkon-Kraftwerke auch Menschen, die kein eigenes Haus besitzen, dabei unterstützen, einen Teil Ihres Stroms klimafreundlich zur produzieren und Teil der Energiewende zu werden."
Stadtwerke-Vorstand Dr. Tobias Brosze weist darauf hin, dass die Stadtwerke-Unternehmensgruppe zusätzlich zur finanziellen Förderung von PV-Anlagen über die Mainzer Stiftung auch weitere Erleichterungen bei der Anschaffung und Installation dieser Anlagen umgesetzt hat. „Die Mainzer Netze haben in den vergangenen Wochen den Anmeldeprozess insbesondere für PV-Balkonanlagen vereinfacht. Wir dulden im Gegensatz zu vielen anderen Netzbetreibern bereits heute die leistungsstärkeren 800-Watt-Balkonkraftanlagen und handelsübliche Schukostecker zum Anschluss an das Hausnetz. Und wir haben unsere Montage-Teams für den oft notwendigen Zählerwechsel personell verstärkt und können so die Zeit für die Zähler-Installation recht kurz halten.
Der Mainzer Stadtrat hatte im vergangenen Herbst auf Initiative der Stadtspitze ein umfangreiches Klimaschutzpaket beschlossen, das unter anderem auch eine neue Klimaschutzvereinbarung zwischen der Stadt und den Mainzer Stadtwerken beinhaltet. Ein Projekt dieser Vereinbarung ist das Förderprogramm für PV-Anlagen im Mainzer Stadtgebiet und in AKK durch die Mainzer Stiftung für Klimaschutz und Energieeffizienz.
Was ist das Ziel des Programms?
Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Vereine oder andere Organisationen in Mainz und den AKK-Gemeinden Amöneburg, Kostheim und Kastel sollen mehr Strom mit eigenen Photovoltaik-Anlagen erzeugen und damit von der Energiewende profitieren können. Über die gemeinsame Mainzer Stiftung für Klimaschutz und Energieeffizienz (Mainzer Stiftung) haben die Landeshauptstadt Mainz und die Unternehmensgruppe Mainzer Stadtwerke AG deshalb ein umfangreiches Förderprogramm zur finanziellen Unterstützung bei der Anschaffung von PV-Anlagen auf Dächern und Balkonen entwickelt.
Die Bewohnerinnen und Bewohner eines Hauses mit einer Dach-PV-Anlage oder einer Wohnung mit einer Balkon-PV-Anlage haben den Vorteil, dass der über die Anlage erzeugte Strom teilweise als Eigenverbrauch selbst verbraucht wird und sich damit der Strom-Bezug vom Strom-Lieferanten reduziert. Anlagenbetreiberinnen und -betreiber erzielen zum einen also eine Einsparung durch den Eigenverbrauch des PV-Stroms. Außerdem können sie als Anlagenbetreiber für den in das Verteilnetz eingespeisten Strom eine Einspeisevergütung von derzeit 8,2 Cent je Kilowattstunde gemäß Erneuerbarem Energiegesetz (EEG) vom Netzbetreiber erhalten.
Das wird gefördert:
Gefördert wird die Neuerrichtung von Aufdach-Photovoltaikanlagen mit einer maximalen Nennleistung von 30 kWp (Kilowattpeak) und Balkon-Photovoltaikanlagen mit einer maximalen Nennleitung von 800 Wattpeak im gesamten Mainzer Stadtgebiet und in den AKK-Gemeinden (Amöneburg, Kastel, Kostheim).
Für die Aufdachanlagen gibt es einen Zuschuss von jeweils 200 Euro pro kWp, maximal 6000 Euro pro Anlage. Balkonanlagen (bis 800 Wattpeak) werden mit 50% der Kosten, aber maximal 400 Euro gefördert. Solche Balkon-Anlagen kosten aktuell meist zwischen 800 und 1000 Euro, zzgl. Montage-Kosten. Die förderfähigen Anlagenkomponenten müssen fachgerecht montiert und angeschlossen werden sowie den einschlägigen nationalen und internationalen Normen (zum Beispiel CE-Richtlinie) und den technischen Anschlussbedingungen des Netzbetreibers entsprechen.
Wichtig: Die förderfähige Anlage muss ab 1. Januar 2023 neu errichtet worden sein, entscheidend ist das Datum der Schlussrechnung. Die Förderung gilt also auch rückwirkend bis Anfang 2023. Die Antragstellung ist möglich für Privatpersonen, Unternehmen, Vereine, Wohnungseigentümergemeinschaften, Stiftungen, Organisationen und Körperschaften. Weitere Infos dazu gibt es im Internet unter www.mainzer-stiftung.de/foerderprogramme/solar
Hintergrund
PV-Anlagen in Mainz
2021 wurden 332 PV-Anlagen in Mainz neu in Betrieb genommen, davon 37 Balkon- PV-Anlagen. 2022 waren es 519 Anlagen, davon 251 Balkon-PV. In den ersten drei Monaten 2023 wurden rund 400 neue Anlagen registriert. Damit sind aktuell mehr als 2500 PV-Anlagen im Stadtgebiet installiert.
Die Mainzer Stiftung
Mit der Mainzer Stiftung für Klimaschutz und Energieeffizienz unterstützen die Mainzer Stadtwerke und die Stadt Mainz seit vielen Jahren innovative und nachhaltige Projekte, die energetische Optimierungsmaßnahmen vorantreiben. Von der Energieberatung über eine energieeffiziente Altbausanierung bis hin zu innovativen Heiztechniken in Bestands- und Neubauten bietet die Mainzer Stiftung Förderprogramme für Privatleute und Betriebe in Mainz und Umgebung. Sie ist eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts. Finanziert wird de Arbeit der Stiftung und deren Projekte und Förderprogramme durch die Stadtwerke-Unternehmensgruppe.