Kategorien: Mobilität Stadtwerke AG
27.08.2020

MainzRIDER startet am 1. September Mainzer Mobilität bietet neuen Mobilitäts-Service für abends und nachts an

Corona-bedingt startet der MainzRIDER etwas später als geplant, aber nicht zu spät: Mit ihrem neuen Shuttle-Service wird die Mainzer Mobilität ab Dienstag, 1. September 2020, das bestehende ÖPNV-Angebot in zunächst fünf Mainzer Stadtteilen ergänzen.

Der „On demand“-Service in Partnerschaft mit dem Mobilitätstechnologieanbieter ViaVan besteht aus zehn Elektrofahrzeugen, deren Fahrerinnen und Fahrer zunächst in den Abend- und Nachtstunden auf Bestellung Fahrgäste in Teilen von Mainz zwischen rund 1000 virtuellen Haltestellen und bestehenden ÖPNV-Haltestellen befördern werden. Für dieses Projekt erhält die Mainzer Mobilität Fördergelder des Bundesverkehrsministeriums. MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof, Oberbürgermeister Michael Ebling, Verkehrsdezernentin Katrin Eder und die Stadtwerke-Vorstände Daniel Gahr und Dr. Tobias Brosze präsentierten heute den Medien bei einem Fototermin am Zollhafen die Fahrzeuge und weitere Einzelheiten zu dem neuen Angebot.

 

Kernstück des neuen Systems sind zehn Elektrofahrzeuge mit bis zu sechs Sitzplätzen, acht Nissan e-NV 200 sowie zwei LEVC-Fahrzeuge. Aufgrund der geltenden Corona-bestimmungen wird jeder der MainzRIDER aktuell allerdings maximal drei Personen gleichzeitig befördern. Das Angebot funktioniert ausschließlich mit einer kostenlosen App. Fahrgäste können über diese App (erhältlich im Google Play Store und im App-Store) nach vorheriger Anmeldung Fahrten buchen für Strecken zwischen bestimmten Stadtteilen. In der ersten Phase fahren die zehn MainzRIDER innerhalb eines Gebietes, das die Stadtteile Mombach, Hartenberg-Münchfeld, Gonsenheim, Drais und Finthen umfasst. Die Fahrerinnen und Fahrer werden mit ihren farblich auffällig gekennzeichneten Fahrzeugen hier zwischen 18 und vier Uhr am nächsten Morgen unterwegs sein.

Die MainzRIDER kommen dabei aber nicht wie ein Taxi an die Haustür, sondern steuern innerhalb der genannten Stadtteile eine der rund 1000 virtuellen Haltestellen oder eine der dort bereits bestehenden ÖPNV-Haltestellen an. Die Vielzahl dieser virtuellen Haltestellen garantiert, dass die Kundinnen und Kunden in den meisten Fällen sehr nahe an ihr gewünschtes Ziel befördert werden können. Fahrgäste müssen vor Fahrtantritt zuvor per App eine Fahrt gebucht haben, ein Elektroauto kommt dann innerhalb von 15 Minuten zu einem der Haltepunkte des Systems und nimmt den angemeldeten Fahrgast mit. Haben mehrere Kundinnen und Kunden gleiche oder ähnliche Start- oder Zielpunkte, werden diese Fahrten vom Hintergrundsystem „gepoolt“ – sprich gebündelt. Es ist also möglich, dass sich bereits Fahrgäste in einem MainzRIDER befinden, die ein ähnliches Ziel haben oder deren Ziel irgendwo in der Nähe der gewählten Route liegen. Ebenso kann es sein, dass andere Fahrgäste unterwegs zusteigen.

 

 

Was kostet eine Fahrt mit dem MainzRIDER?

 

Fahrgäste mit einer Zeitkarte der Mainzer Mobilität (Wochenkarte, Monatskarte, Jahreskarte, Job-Ticket) zahlen pro Fahrt einen Euro. Die Fahrt wird dabei nicht im Wagen beim Fahrpersonal beglichen, sondern über das Zahlungsmittel, das in der App angegeben wird. Zur Wahl werden Paypal und Kreditkarte stehen. Fahrgäste ohne Zeitkarte der Mainzer Mobilität zahlen fünf Euro pro Fahrt. Als Zeitkarte werden alle Fahrscheine bzw. Fahrtberechtigungen anerkannt, die mindestens einen Tag lang gültig sind und die Nutzung von Bussen und Straßenbahnen in Mainz beinhalten.

Wenn im Besitz einer Zeitkarte sind, bei der die Mitnahmeregelung gilt, zahlt auch für die Mitfahrerin oder den Mitfahrer nur 1 €. Dies gilt montags bis freitags ab 19 Uhr sowie ganztags an Wochenenden, an gesetzlichen Feiertagen sowie am 24.12. und 31.12.

 

Die Mainzer Mobilität begreift den MainzRIDER nicht als Konkurrenz beispielsweise zu Taxiunternehmen in der City sondern als Ergänzung zu ihrem bestehenden ÖPNV-Angebot. Daher werden die Fahrzeuge auch die Haltestellen Hauptbahnhof-West und Bismarckplatz ansteuern und dort Fahrgäste aufnehmen oder absetzen, um einen guten Anschluss an das bestehende ÖPNV-Netz sichern.

 

Der MainzRIDER ist für die Mainzer Mobilität ein Pilotprojekt, das nur mit Unterstützung und Fördergeldern des Bundesverkehrsministeriums umgesetzt werden kann. Als IT-Partner für die Plattform sowie die Kunden- und Fahrer-App fungiert dabei ViaVan. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1,6 Millionen Euro. Das Pilotprojekt war ursprünglich bis Ende 2020 zeitlich begrenzt, die Mainzer Mobilität wird den Service voraussichtlich aber auch 2021 weiter anbieten. Dafür wird nach dem Corona-bedingt späteren Start mit dem Verkehrsministerium über eine Verlängerung der bewilligten Laufzeit gesprochen, zudem wurde auch ein Folgeantrag gestellt und bewilligt. Zunächst geht es aber darum, herauszufinden, wie der „MainzRIDER“ von den Kundinnen und Kunden angenommen wird. Im nächsten Schritt ist nach einigen Monaten angedacht, MainzRIDER tagsüber auch in Finthen fahren zu lassen. Im Rahmen der Projektlaufzeit sind auch weitere Änderungen möglich, um breite Erfahrungen zu sammeln.

 

ViaVan arbeitet  eng mit Städten und öffentlichen Verkehrsunternehmen zusammen, um flexible Verkehrsangebote zu schaffen und das öffentliche Verkehrsnetz zu ergänzen. ViaVans Technologie ermöglicht dynamische Mobilitätsdienste in ganz Deutschland, einschließlich dem preisgekrönten BerlKönig in Berlin und dem BerlKönig BC in Brandenburg, beide in Zusammenarbeit mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG). ViaVans Geschäftsführer Chris Snyder zeigt sich erfreut über das neue, innovative Projekt in Mainz: „Die Partnerschaft von ViaVan mit einem zukunftsorientierten öffentlichen Verkehrsunternehmen wie der Mainzer Mobilität zeigt die Möglichkeit für Städte in ganz Deutschland auf mit Technologie den Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln zu erweitern. Wir freuen uns gemeinsam mit der Mainzer Mobilität den ersten elektrischen, On-Demand Service in Mainz zu starten.“