Fahrradvermietsystem wächst zusammen
Mainz, Wiesbaden, Budenheim und Ingelheim sind nun über „meinRad“ verbunden
MAINZ/WIESBADEN. Das Fahrradvermietsystem meinRad wächst für die Kundinnen und Kunden in Mainz, Wiesbaden, Ingelheim und Budenheim enger zusammen. Nach einer Testphase in den vergangenen Tagen ist es jetzt offiziell möglich, die Mieträder in Mainz, Wiesbaden, Ingelheim oder Budenheim per App auszuleihen und in jeder dieser vier Kommunen zurückzugeben. Möglich macht dies eine neue App, die seit einigen Tagen auch für Mainzer Kundinnen und Kunden zugänglich ist und die das Mieten eines Rades per Handy erlaubt. Dies konnten bisher nur die meinRad-Nutzer in Wiesbaden. Mit der Systemzusammenführung kommt auch in Wiesbaden ein Update für die meinRad-App. Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling, sein Wiesbadener Amtskollege Gert-Uwe Mende, die Umwelt- und Verkehrsdezernenten der beiden Städte, Katrin Eder und Andreas Kowol, Stadtwerke-Vorstand Dr. Tobias Brosze, sowie der Geschäftsführer der Mainzer Mobilität, Jochen Erlhof, und der Geschäftsführer der ESWE Verkehr, Jörg Gerhard, stellten den Medien die Neuerungen bei einem Pressetermin am Kasteler Rheinufer unterhalb der Theodor-Heuss-Brücke vor. Anschließend wurde das Zusammenwachsen der Systeme auch praktisch demonstriert: Die Mainzer Gastgeber des Pressetermins radelten über die Heuss-Brücke nach Mainz und besiegelten den Zusammenschluss der technisch bisher unterschiedlichen Mietsysteme auch offiziell bei der Rückgabe der Räder an einer der blauen Stationen am Mainzer Rathaus.
In den vergangenen Monaten hatte das meinRad-Team mit Hochdruck auf beiden Seiten des Rheins an der Zusammenführung der Systeme gearbeitet. Vor etwas mehr als einem Jahr war das Fahrradvermietsystem in der hessischen Landeshauptstadt an den Start gegangen. Die dort registrierten Kundinnen und Kunden können seitdem etwa 500 Räder an mehr als 80 grünen Stationen in Wiesbaden per App mieten und dort zurückgeben. Bei diesen Stationen handelt es sich in der Regel um gut sichtbar gekennzeichnete Flächen mit Fahrradständern, in deren unmittelbarem Umkreis die Ausleihe und Rückgabe der Räder durch das Öffnen und Schließen eines Schlosses an den Rädern per App möglich ist. In Mainz, Ingelheim und Budenheim, Kastel und Kostheim war bisher die Miete eines Rades an den rund 120 vorhandenen Stationen nur per Andockmechanismus und einer Kundenkarte möglich. Diese Stationen sind blau gekennzeichnet. Künftig wird es auch in Mainz, Ingelheim, Budenheim und Kastel sowie Kostheim neue grüne Stationen geben – zusätzlich bleiben die blauen Stationen hier aber erhalten. Die Farbgebung gilt so für Mainz, Budenheim, Ingelheim, und AKK.
Welche Vorteile bringt der Zusammenschluss für die Nutzerinnen und Nutzer?
Die neue „meinRad“-App gibt es für android- und iOS-taugliche Handys. Das Fahrradvermietsystem steht ab sofort mit über 1.200 Rädern in Mainz, Wiesbaden, Ingelheim und Budenheim zur Verfügung. An über 200 Stationen können die Räder (nach Verfügbarkeit) täglich und rund um die Uhr gemietet und zurückgegeben werden. Die Fahrten werden in Zeiteinheiten abgerechnet. Die erste Einheit beträgt künftig immer 60 Minuten (bisher waren es 30 Minuten), jede weitere Einheit 30 Minuten.
Flexibel dank App und elektrischem Schloss
Kundinnen und Kunden möchten das Rad kurz abstellen? Kein Problem! Dank der App und dem elektrischen Schloss am Fahrrad können sie das Rad auch außerhalb von Stationen sicher zwischenparken. Die Mietzeit läuft während des Parkens weiter. Ab sofort können die Nutzer ihr Rad auch aussuchen. Einfach die App öffnen, Rad via Bluetooth entriegeln, aufsteigen und los geht’s!
Die MVGmeinRad-App hat in einer Stationsübersicht immer alle freien Räder im Blick. Zudem können die Kundinnen und Kunden künftig den Überblick über Ihre vorherigen Fahrten behalten und jederzeit via App persönliche Daten, Zahlungsinformationen oder Preismodelle ändern.
Aus technischen Gründen ist aktuell keine Mehrfachvermietung möglich. Das heißt man kann derzeit pro Account ein Rad mieten. Es wird intensiv daran gearbeitet, die Mehrfachausleihe wieder zu ermöglichen. Umso leichter ist es, sich schnell zu registrieren – so können auch Freunde, die bisher zusammen auf einer Karte mitgenommen wurden, sich schnell selbst registrieren und ein Rad mieten.
Wie kann man die neue App herunterladen? Wer bereits die bisherige App MVGmeinRad installiert hatte, erhält die neue App ganz einfach über ein Update. Die App ist im App Store und im Play Store verfügbar.
Durch die App-Lösung kann meinRad auf Mainzer Seite künftig leichter wachsen als bisher. Oberbürgermeister Michael Ebling: „Nach dem Probestart der neuen App vergangene Woche werden wir heute die ersten fünf grün gekennzeichneten neuen Stationstypen in Betrieb nehmen. Es sind die Stationen in der Erzberger Straße und Krongarten (Gonsenheim), Mühlweg (Bretzenheim), Friedrich-Ebert-Straße (Weisenau), Ricarda-Huch-Straße (Hartenberg-Münchfeld).“
Die Mainzer Umweltdezernentin Katrin Eder freut sich, dass es nicht bei diesen fünf neuen Stationen bleiben wird: „Weitere zusätzliche neue Stationen werden in den nächsten Wochen und Monaten folgen. Das wird vor allem die Menschen in den Mainzer Stadtteilen freuen, die nicht so innenstadtnah liegen – hier wird es künftig wesentlich einfacher und kostengünstiger sein, neue Stationen zu errichten, als es bisher der Fall war.“
Der Wiesbadener Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende ist überzeugt davon, dass mit der jetzigen Weiterentwicklung des Fahrradvermietystems meinRad der Fahrradverkehr im Ballungsraum Mainz-Wiesbaden auf eine noch höhere Stufe gestellt wird: „War es bisher nicht möglich, ein Rad in einer unserer Städte auszuleihen und in der anderen Stadt zurückzugeben, so haben die Mainzer Mobilität und ESWE Verkehr diese Barriere nun überwunden.“
Der Wiesbadener Umwelt- und Verkehrsdezernent Andreas Kowol: „Die Hochzeit zwischen MVGmeinRad und ESWEmeinRad musste zwar um ein Jahr verschoben werden, jedoch wenn diese Zeit der Zuverlässigkeit der Technik zu Gute kommt, dann war es keine verlorene Zeit. Damit sich die Mainzer und die Wiesbadener Räder in Zukunft noch leichter vermischen können, wollen wir die Kaiserbrücke auf jeder Rheinseite mit einer stufenlosen Auffahr-Rampe ausstatten."
Ändern sich die Preise? Ja, die Preise wurden optimiert. Teilweise wird es etwas günstiger, teilweise etwas teurer – auf jeden Fall ist das neue Tarifsystem einfacher. Grundsätzlich werden ab sofort nur noch drei Basispreise angeboten. Jeden Basispreis kann man auch als Komfortpreis nutzen – je nachdem wie die persönliche Fahrradnutzung aussieht. Wenn man bisher den MVGmeinRad-Tarif "SILBER", "GOLD", "GOLDplus" oder "STUDIS" genutzt hat, werden die restlichen Monate des Vertragsjahres dem Kundenkonto gutgeschrieben. Achtung: Alle Kundinnen und Kunden wurden mit dem Systemstart am 6. September in den Preis "Standard Basis" überführt. Gute Nachricht für alle Kundinnen und Kunden: Bis Ende September ist im Standard Basis-Tarif die erste Stunde kostenlos!
Als Vielfahrer/in empfehlen wir den Kundinnen und Kunden eine direkte Änderung in einen der Komfortpreise. Neu sind auch die Möglichkeiten, bei denen man nun in beiden Städten als ÖPNV-Abokunde für umgerechnet sechs Euro im Monat immer den ersten Takt kostenfrei meinRad fahren kann.