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Rheinland-Pfalz und Hessen fördern Aufbau einer innovativen Wasserstofftankstelle für Brennstoffzellenbusse der MVG und ESWE Verkehr
MAINZ. Umweltfreundlich erzeugter Wasserstoff soll ab Ende 2018 elf Linienbusse in Mainz, Wiesbaden und Frankfurt antreiben. Dieses Ziel verfolgen die drei Nahver-kehrsgesellschaften Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG), ESWE Verkehr und traffiQ. Sie hatten sich 2016 mit anderen Verkehrsbetrieben in Europa für die Teilnahme an einer Förderinitiative der Europäischen Union beworben. Ziel der Initiative: Der Einsatz größerer Flotten von Brennstoffzellen-Bussen für den öffentlichen Nahverkehr soll europaweit getestet werden. Neben bereits bewilligter EU-Fördergelder und beantragter Bundeszuschüsse haben sich die beteiligten Länder Rheinland-Pfalz und Hessen bereit erklärt, das Zukunftsprojekt finanziell zu unterstützen. Ulrike Höfken, rheinland-pfälzische Ministerin für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten und Dieter Bringmann, stellvertretender Abteilungsleiter für Energie und Landesentwicklung im hessischen Wirtschaftsministerium, überreichten heute die Förderbescheide der Länder an die Verantwortlichen der MVG und der ESWE Verkehr. Mit jeweils einer Million Euro unterstützen Rheinland-Pfalz und Hessen den Bau einer neuen Wasserstofftankstelle auf dem Gelände der ESWE Verkehr in der Gartenfeldstraße. An dieser Tankstelle sollen nach dem Start des „H2Bus Rhein-Main“-Projektes die in Mainz und Wiesbaden eingesetzten Nahverkehrsbusse aufgetankt werden. Der Wasserstoff wird im Mainzer Energiepark in Mainz-Hechtsheim aus Windenergie produziert.
„Eine Wasserstoff-Busflotte für Mainz und die Region - das ist ein beispielgebender Schritt in die Zukunft, daher sind wir als Landesregierung hier gerne zu einer finanziellen Unterstützung bereit“, erläuterte Ministerin Höfken. Eine solche Flotte, die mit Wasserstoff aus regenerativen Quellen durch die Stadt fährt, habe auch Vorbildcharakter für den künftigen Individualverkehr im ganzen Land. Höfken: „Der Verkehr ist der drittgrößte Emittent von CO2, verursacht mehr als die Hälfte des Stickoxid-Ausstoßes und stellt ein Drittel des gesamten Endenergieverbrauchs.“ Dieter Bringmann betonte: „Künftige Fortschritte beim Klimaschutz werden entscheidend von einer weitgehenden Nutzung erneuerbarer Energien zur Elektrifizierung des Verkehrs abhängen. Dies erfordert neue technologische Wege und infrastrukturelle Konzepte. Mit der hessischen Förderung können die Verkehrsbetriebe der beiden benachbarten Landeshauptstädte mit dem Aufbau einer gemeinsam genutzten Wasserstofftankstelle die logistischen Voraussetzungen für den Betrieb einer Flotte von innovativen Fahrzeugen schaffen. Gleichzeitig kann damit erprobt werden, welchen Beitrag dieser Entwicklungspfad zur Energiewende und zur Mobilität der Zukunft leisten kann.“
Die Mainzer Umwelt- und Verkehrsdezernentin Katrin Eder sagte: „Der Öffentliche Personennahverkehr hat einen zentralen Stellenwert für die Verbesserung der Luft-qualität in Mainz. Neben der Stärkung der Elektromobilität durch den Ausbau des Straßenbahnnetzes, sind auch Verbesserungen im Bereich der Busflotte notwendig. Der Einsatz von H2-Bussen ist hierbei ein Meilenstein auf dem Weg zu einem geräuscharmen und schadstofffreien Nahverkehr.“ Der Wiesbadener Verkehrsdezernent Andreas Kowol erklärte: „Brennstoffzellenbusse sind neben Citybahn und E-Bussen eine der drei Säulen des emissionsfreien ÖPNV in Wiesbaden. Mit dem heutigen Förderbescheid kommen wir diesem Ziel einen wichtigen Schritt näher. Das ist zudem ein weiteres gelungenes Beispiel der rheinübergreifenden Zusammenarbeit. Ich freue mich, dass das Land Hessen sich so für umweltfreundliche, zukunftsfähige Mobilität engagiert."
MVG-Geschäftsführerin Eva Kreienkamp wies darauf hin, dass in Mainz der ÖPNV bereits ein gutes Stück des Weges hin zu einem emissionsfreien Nahverkehr zurückgelegt hat: „Mit dem Bau der Mainzelbahn ist der Straßenbahnanteil am ÖPNV in Mainz auf über 30 Prozent gestiegen. Klar ist aber auch, dass wir bei den Bussen etwas tun müssen. Mit alternativen Antrieben kann der Bus einen noch größeren Beitrag zum Klimaschutz und zur Entlastung der Innenstädte von Verkehrsemissionen leisten. Diese Fahrzeuge sind aber noch wesentlich teurer als herkömmliche Dieselbusse. „Daher möchte ich mich beim Land Rheinland-Pfalz für die finanzielle Unterstützung bedanken, denn ohne solche Zuschüsse könnten wir dieses Pilotprojekt mit den beteiligten Partnern in Wiesbaden und Frankfurt nicht umsetzen.“
ESWE-Verkehr-Geschäftsführer Jörg Gerhard freute sich über die unternehmens-übergreifende Zusammenarbeit und länderübergreifende Förderung. „Das Projekt ist ein hervorragendes Beispiel der guten Zusammenarbeit von ESWE Verkehr und MVG im Verkehrsverbund Mainz-Wiesbaden und ich bedanke mich an dieser Stelle ausdrücklich für die finanzielle Förderung durch die beiden Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz.
Stadtwerke-Vorstand Daniel Gahr sieht durch die Anschaffung von Brennstoffzellenbussen im Linienverkehr der MVG ein deutliches Signal dafür, dass die Energiewende, die bisher vor allem im Stromsektor Einzug gehalten hat, jetzt auch auf den Verkehrsbereich stärker überspringt. Es sei ein absoluter Glücksfall für Mainz, dass im Mainzer Energiepark in Hechtsheim die weltweit größte ‚Power-to-Gas‘-Anlage ihrer Art mittels Windenergie umweltfreundlich erzeugten Wasserstoff liefert. Gahr: „Der weitgehend CO2-frei erzeugte Wasserstoff kann nicht nur Busse auf umweltfreundliche Weise antreiben, er hilft auch beim Stabilisieren der elektrischen Netze mit ihrem zunehmenden Anteil an regenerativen Strom.“
Das Projekt „H2Bus Rhein-Main“
Der öffentliche Personennahverkehr in Mainz, Wiesbaden und Frankfurt boomt. Diesen Zuwachs umweltschonend zu gestalten, ist das erklärte Ziel des Projekts „H2Bus Rhein-Main – emissionsfreier Nahverkehr in der Metropolregion“. Brennstoffzellenbusse nutzen Wasserstoff (chemische Formel: H2) als Energieträger, der von Brennstoffzellen in elektrische Energie – und somit in einen umweltschonenden Elektroantrieb für das Fahrzeug – umgewandelt wird. Da die Abgasemissionen eines solchen Busses ausschließlich aus völlig unschädlichem Wasserdampf bestehen, und da zudem der Elektroantrieb solcher Busse praktisch keinerlei Geräuschemissionen verursacht, gilt der Einsatz von Brennstoffzellen-Bussen als ein äußerst vielversprechendes Konzept für den umweltfreundlichen, weil emissionsfreien und ressourcenschonenden Nahverkehr der Zukunft. Neben diesen ökologischen Aspekten spricht auch die Praxistauglichkeit von Brenn-stoffzellen-Bussen für deren künftige Nutzung: Die Busse besitzen eine für den Einsatz im Linienverkehr vollkommen ausreichende Reichweite von gut 300 Kilometern, sie lassen sich in kurzer Zeit (nur etwa zehn Minuten) betanken, und sie unterliegen im Gegensatz zu reinen batteriebetriebenen Bussen keinerlei operativen Einschränkungen im Verkehrsalltag. Es handelt sich also um ein zukunftsweisendes ÖPNV-Konzept. Im Rahmen der EU-Förderinitiative „JIVE“ („Joint Initiative for hydrogen Vehicles across Europe“) zur Beschaffung von Brennstoffzellen-Busflotten ist für das gemeinsame „H2Bus Rhein-Main“-Projekt von ESWE Verkehr, MVG und traffiQ die Anschaffung von insgesamt elf Brennstoffzellen-Bussen geplant (Wiesbaden: je zwei Solo- und Gelenkbusse; Mainz: je zwei Solo- und Gelenkbusse; Frankfurt: drei Solobusse).
Geplant sind der Aufbau einer Wasserstofftankstelle (bei ESWE Verkehr in Wiesba-den) sowie eines technischen Kompetenzzentrums inklusive Buswerkstatt (bei der MVG in Mainz). Der Aufbau der Wasserstofftankstelle soll im Laufe des Jahres 2018 stattfinden. Pünktlich zur geplanten Inbetriebnahme der ersten Brennstoffzellenbusse im Herbst 2018 soll die Tankstelle dann ihren regulären Betrieb aufnehmen. Die EU-Förderinitiative beabsichtigt, bis zum Jahr 2020 europaweit mehr als 500 Brennstoffzellen-Busse auf die Straße zu bringen. Im ersten Schritt ist der Einsatz von 142 Brennstoffzellen-Bussen in neun europäischen Städten bzw. Großstadtregionen geplant. Neben dem Rhein-Main-Gebiet sind auch die Städte Köln und Wuppertal mit dabei. Ein weiteres Ziel der EU-Förderinitiative ist der Aufbau der größten Wasserstofftankstellen-Kapazität in Europa. Das Projekt wird gefördert durch das Fuel Cells and Hydrogen 2 Joint Undertaking unter dem Grant Agreement No 735582. Das Joint Undertaking wird unterstützt durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union sowie durch Hydrogen Europe und N.ERGHY.
Über das FCH JU
Das Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking (FCH JU) ist eine europäische Public Private Partnership Organisation, die die Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration der Brennstoffzellen‐ und Wasserstofftechnologie unterstützt. Ihr Ziel ist die beschleunigte Markteinführung entsprechender Produkte um deren Potentiale für ein CO2‐freies Energiesystems zu heben. Brennstoffzellen als hochef-fiziente Energiewandler und Wasserstoff als sauberer Energieträger haben ein großes Potential, CO2‐Emissionen zu vermeiden, die Abhängigkeit von Kohlenwasserstoffen zu verringern und zum Wirt-schaftswachstum beizutragen. Die drei Partner des FCH JU sind die Europäische Kommission, Hydrogen Europe und N.ERGHY.
Weitere Informationen unter www.fch.europa.eu.
Hintergrund:
„Wasserstoff (H2) als Treibstoff“ Der Einsatz von Wasserstoff als Treibstoff bietet zum einen enorme Vorteile in puncto Emissionen: Die Abgasemissionen bestehen ausschließlich aus völlig unschädlichem Wasserdampf; und Lärmemissionen treten bei Fahrzeugen mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb praktisch gar nicht auf. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass sich Wasserstoff als Treibstoff aus zahlreichen unterschiedlichen Quellen umwelt-freundlich, weil regenerativ, erzeugen lässt. Zudem stehen in der Rhein-Main-Region bereits heute zwei Quellen zur Erzeugung von Wasserstoff als Treibstoff zur Verfügung: die weltweit größte „Power-to-Gas“-Anlage im Energiepark Mainz sowie der Industriepark Frankfurt-Höchst, wo Wasserstoff als Nebenprodukt anfällt.