Stadtwerke Mainz AG zieht eine positive Bilanz
Erfolgreiche Geschäftsfelder Die Mainzelbahn ist wohl das größte und ambitionierteste Verkehrsinfrastrukturprojekt der SWM-Unternehmensgruppe seit der Gründung der MVG. Alle Abteilungen und nahezu alle Tochtergesellschaften sind gemeinsam im Einsatz. Stadtwerke-Vorstand Dr. Tobias Brosze beschreibt das Ziel: „Wir wollen im 1. Quartal 2017 die Bahn rollen lassen. Das Thema Schiersteiner Brücke und die dadurch entstandenen Zeitverzögerungen hat uns zwar nicht in dem Maße negativ beeinflusst wie ursprünglich befürchtet, dennoch werden wir an dieser Stelle mit nicht unerheblichen Mehrkosten zu rechnen haben. Die Aufarbeitung hierzu läuft aktuell gemeinsam mit den Bauunternehmen.“ Im Geschäftsfeld Mobilität hat sich 2014 neben dem Thema Mainzelbahn auch viel für die ökologische individuelle Mobilität durch MVGmeinRad getan. Die Nutzungszahlen des Mainzer Fahrradvermietystems sind auf über 420.000 Fahrten gewachsen und das System wurde kürzlich vom ADAC zu Deutschlands bestem Fahrradverleihsystem gekürt. Dr. Brosze: „Mit Straßenbahn, Bus und Fahrrad, ergänzt durch kundenfreundliche Angebote wie das e-Ticket, Fahrplan-App und dynamischen Fahrgastinformationsanzeigen sind wir ein moderner Mobilitätsdienstleister, was sich im Jahr 2014 auch in guten Werten bei der Kundenzufriedenheit ausgedrückt hat.“ Im Zollhafen ging im vergangenen Jahr die Entwicklung eines einzigartigen Stadtquartiers auf 22 Hektar mit großen Schritten voran: Am 3. Dezember 2014 fasste der Mainzer Stadtrat den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan, dieser ist seit Mitte Juni rechtskräftig. Ende 2014 erfolgte bereits der Spatenstich für das erste Wohnungsbau-Projekt, den Rheinkai 500. Inzwischen sind sechs der 28 Baufelder veräußert. Beim Heiligkreuzareal wurde vor drei Wochen der Sieger des städtebaulichen Wettbewerbs gekürt. Jetzt geht es darum, in den nächsten Monaten auf Basis des prämierten Entwurfs einen Bebauungsplan zu entwickeln. Parallel führen die Stadtwerke die Freimachung durch und bereiten die weitere Erschließung des Geländes vor. In enger Abstimmung mit Oberbürgermeister Michael Ebling und der Stadt wird ein Schwerpunkt dabei auf der Errichtung von bezahlbarem Wohnraum liegen. Die kombinierte Strom- und Wärmeerzeugung ist der zentrale Baustein im Geschäftsfeld Wärme der Stadtwerke-Unternehmensgruppe. „In der netzgebundenen und der dank Kraft-Wärme-Kopplung umweltfreundlich erzeugten Wärme sehen wir den wesentlichen Schwerpunkt für eine erfolgreiche Wärmewende“, so die SWM-Vorstände. Hier wurde im Jahr 2014 federführend durch die Stadtwerke-Tochter Thermago GmbH ein Wärmemasterplan für die Stadt Mainz, gemeinsam mit dem Umweltamt entwickelt. Im Ergebnis wurde ein klares Potenzial für den Ausbau der netzgebundenen Wärmeinfrastruktur – also Fernwärme oder auch Nahwärme – identifiziert. Beispiele sind die Erschließung der Zollhafens, die Übernahme der Berliner Siedlung mit dem Partner RWE Energiedienstleistungen GmbH. Das für die gesamte Unternehmensgruppe wichtige Geschäftsfeld Netze bzw. Verteilung steht für die Planung, den Bau und den Erhalt einer zuverlässigen sowie den Anforderungen der Energiewende genügenden und bezahlbaren Versorgungsinfrastruktur für die Bereiche Strom, Straßenbeleuchtung, Gas und Wasser. Ebenfalls technische Lösungen für Sonderkunden, Kommunikations- und Sicherheitsdienstleistungen werden durch unsere Netzgesellschaft erbracht. Dr. Brosze: „Auch hier brauchen sich die Mainzer Stadtwerke nicht zu verstecken. Die Versorgungssicherheit der Region ist eine der höchsten in Deutschland. Dafür sorgen auch die stetigen Erneuerungsmaßnahmen.“ Über alle Sparten hinweg haben die Stadtwerke im vergangenen Jahr rund 45 Millionen Euro in den Ausbau und den Erhalt der Netze investiert. Bautechnische Schwerpunkte lagen zum einen entlang der Mainzelbahntrasse, aber auch in der südlichen Altstadt entlang der Wallstraße Richtung Mombacher Straße. Bei den erneuerbaren Energien gehören die Stadtwerke Mainz zu den Vorreitern unter den deutschen Stadtwerken. Zum einen ist die SWM-Gruppe inzwischen an rund 200 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 106 Megawattpeak sowie an 87 Windkraftanlagen mit 170 Megawatt Leistung beteiligt. 2014 erfolgte der Einstieg der SWM-Gruppe zu 50 Prozent bei der Pfalzwind GmbH, in der sich 63 der 87 Windkraftanlagen befinden sowie der Kauf einer Wasserkraftanlage in Wiesenburg bei Zwickau. Durch den weiteren Ausbau dieses Geschäftsfeldes wurde das Ziel, im Jahr 2020 exakt 20 Prozent des Strombedarfs der Stadt Mainz mit erneuerbaren Energien zu erzeugen, bereits heute deutlich übertroffen.
Innovative Projekte Eine weitere Vorreiterrolle nimmt SWM gleich in mehreren für das Gelingen der Energiewende wesentlichen Technologien ein. 2014 errichteten die Stadtwerke Mainz den Energiepark Mainz mit der weltweit größten „Power-to-Gas“-Anlage dieser Art gemeinsam mit den Partnern Siemens und Linde. Die feierliche Inbetriebnahme mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer fand am 2. Juli 2015 statt. Ebenfalls vorangeschritten ist das große Pumpspeicherprojekt bei Bingen, für das im Oktober 2014 das Raumordnungsverfahren unter breiter Beteiligung von Umweltverbänden und Anwohnern erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Derzeit laufen die Vorbereitungen für das sich anschließende Planfeststellungsverfahren. Ein drittes großes Innovationsprojekt ist das Geothermiekraftwerk der SWM-Tochtergesellschaft Überlandwerk Groß-Gerau (ÜWG). Höhne: „Auch hier wurde ein von vielen Seiten als vorbildlich bezeichneter Bürgerbeteiligungsprozess umgesetzt, sodass mit breiter Zustimmung der Bürger als auch der Politik die von der Fachwelt als außerordentlich gründlich bezeichnete Planungsphase erfolgreich abgeschlossen wurde. Dadurch befinden wir uns inzwischen in der konkreten Vorbereitung der ersten Bohrung.“
Der Geschäftsbericht ist im Internet unter www.stadtwerke-mainz.de veröffentlicht.