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Stadtwerke AG
26.05.2015
Grünes Licht für Geothermiekraftwerk
Aufsichtsräte der Stadtwerke Mainz AG und Überlandwerk Groß-Gerau GmbH stimmen Projektrealisierung zu.
Nach mehr als sechsjähriger Vorbereitung, sorgfältiger Planung und umfangreicher Bürgerbeteiligung nimmt das Geothermieprojekt der ÜWG im Kreis Groß-Gerau konkrete Formen an. Die ÜWG will östlich von Trebur Hessens erstes Tiefengeothermiekraftwerk zur Gewinnung von Strom und Wärme errichten. Ein solches Geothermiekraftwerk könnte pro Jahr Strom und Wärme für mehr als 21.000 Menschen erzeugen. Der produzierte Strom wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist, zusätzlich besteht die Möglichkeit, Wärme lokal zu nutzen. Somit können angrenzende Kunden in Trebur, Nauheim und Groß-Gerau über ein noch zu errichtendes Wärmenetz mit Heizenergie versorgt werden. In den letzten Tagen gab es gleich zwei positive Entscheidungen für das Vorhaben der ÜWG. Zum einen erteilte das Regierungspräsidium Darmstadt eine erste positive Teilgenehmigung für die Errichtung des Bohrplatzes. Die vollständige Genehmigung des Hauptbetriebsplans wird in Kürze erwartet. Zum anderen stimmten die Aufsichtsräte der Stadtwerke Mainz AG und der Überlandwerk Groß-Gerau GmbH in einer gemeinsamen Sitzung der Realisierung des Geothermieprojektes zu. Damit ist der Weg für den eigentlichen Bohr- und Baubeginn frei und das Projekt startet im wahrsten Sinne des Wortes in die heiße Phase. Bereits im vergangenen Jahr konnten die routinemäßigen Baugrunduntersuchungen und archäologischen Voruntersuchungen auf dem Grundstück durchgeführt werden. Vor wenigen Wochen wurde das Grundstück geschottert und für den Bohrplatzbau vorbereitet. Zusätzlich wurden am Standort drei Grundwassermessstellen eingerichtet, so dass der Grundwasserstand und die Grundwasserqualität in verschiedenen Tiefenbereichen vor, während und nach der Bohrung kontrolliert werden. Bis zum Jahresende 2015 wird der endgültige Bohrplatz hergerichtet und die Erschließung mit Ver- und Entsorgungsleitungen wird sichergestellt. Der angrenzende Wirtschaftsweg soll ausgebaut und anschließend als Zufahrtsweg für das Grundstück genutzt werden. Die Ausschreibungen für die beiden rund 4.000 Meter tiefen Bohrungen wurden vor wenigen Tagen gestartet. Die Tiefbohrarbeiten starten nach erfolgreicher Vergabe Anfang nächsten Jahres. Bei den Tiefbohrungen kommt kein Fracking zum Einsatz. Dieses Verfahren hat ÜWG mehrfach öffentlich ausgeschlossen. Im Jahr 2017 könnte der Kraftwerksbau beginnen. Forderungen der Bürger werden umgesetzt Im Rahmen des umfangreichen Bürgerbeteiligungsprozesses „DialoGGeo" wurden die Bürgerinnen und Bürger in acht öffentlichen Bürgerforen informiert. Ein projektbegleitender Geothermie-Beirat, bestehend aus Vertretern von Bürgerinitiativen, Umweltverbänden, der Kirche, der Landwirtschaft und der Politik, erarbeitete Forderungen an das Geothermieprojekt, die bei der Umsetzung durch die ÜWG zu berücksichtigen sind. Mittlerweile sind alle Forderungen bearbeitet. Der Standort liegt mit über einem Kilometer Abstand zur nächsten Ortsrandgrenze in ausreichender Entfernung zur Wohnbebauung – außerhalb von Natur-, Wasser-, Artenschutz oder Naherholungsgebieten. Er kann über die Landesstraße L 3040 direkt erschlossen werden. Durch den großen Abstand zur Wohnbebauung werden die gesetzlichen Lärmgrenzwerte unterschritten. Auf dem späteren Kraftwerksgelände wurden drei Grundwassermessstellen eingerichtet, um frühzeitig den Grundwasserstand und die Grundwasserqualität überwachen zu können. Ein lokales seismisches Monitoringnetz, bestehend aus einem Emissionsnetz und einem Immissionsnetz, wird vor Beginn der Bohrarbeiten errichtet. Die Inbetriebnahme der Messnetze ist für den Herbst 2015 vorgesehen. Zeitgleich mit dem Aufbau der beiden Monitoringmessnetze soll ein Beweissicherungsverfahren in den umliegenden Ortschaften stattfinden. Hierbei wird der Zustand von repräsentativen Bauobjekten festgestellt. Zentrales Thema im Rahmen der Bürgerbeteiligung war der Umgang mit möglichen Schäden durch den Bau und Betrieb des Geothermiekraftwerks. Seit Jahresende 2014 hat ÜWG eine Versicherung mit Beweislastumkehr abgeschlossen. Es ist also Aufgabe der Versicherung, mittels Gutachten nachzuweisen, dass potentielle Schäden nicht durch das Geothermieprojekt verursacht wurden. Damit wird eine zentrale Forderung erfüllt. Im Rahmen des Bürgerdialoges wurde ebenfalls gefordert, dass eine neutrale Anlaufstelle in Gestalt eines unabhängigen Ombudsmannes und ein Treuhandfonds für eine schnelle und unkomplizierte Schadensabwicklung von Bagatellschäden eingerichtet werden. Beide Forderungen werden ebenfalls erfüllt. Mittlerweile hat der Geothermie-Beirat mit Herrn Dipl.-Ing. Gerhard Klingelhöfer einen kompetenten, öffentlich bestellten und vereidigten Bausachverständigen gefunden, der das Amt des Ombudsmannes übernimmt. Des Weiteren wird von ÜWG ein Treuhandkonto in Höhe von einer Million Euro eingerichtet, um Bagatellschäden ohne formelle Gutachten frei zu ersetzen. Bürgerdialog wird weitergeführt Der bisher erfolgreiche Bürgerbeteiligungsprozess soll weiter geführt werden. Im weiteren Projektverlauf sind Anliegerworkshops geplant, die von der Stiftung Risiko-Dialog moderiert werden. Die ausführlichen Stellungnahmen der ÜWG zu den Forderungen finden Sie hier: www.geothermie-trebur.de/buergerdialog/forderungen-geothermie-beirat/ Hintergrund: Der nördliche Oberrheingraben, in dem auch der Kreis Groß-Gerau liegt, ist für die Erdwärmegewinnung besonders geeignet, denn dort trifft man auf günstige geologische Bedingungen. Die errechnete durchschnittliche Thermalwassertemperatur in einer Bohrtiefe von 3.500 Meter bis 4.000 Meter liegt mit circa 160 bis 180 ° C deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt und ermöglicht so die Erzeugung von Strom und Wärme. Ein Geothermiekraftwerk könnte pro Jahr rund 25 Millionen Kilowatt-stunden Ökostrom produzieren. Diese Menge reicht aus, um rund 21.000 Menschen im Kreis Groß-Gerau mit Strom zu versorgen und leistet damit einen wesentlichen Beitrag um das politische Ziel des Kreises Groß-Gerau bis zum Jahr 2020 mit etwa 30 Prozent des Stromverbrauchs aus Erneuerbaren Energien zu decken. Die Wärme, die ein solches Kraftwerk produziert, könnte den Jahreswärmebedarf von rund 400 Privathaushalten decken, was in etwa der Menge von 750.000 Litern Heizöl entspricht. Insgesamt können so gut 27.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.
Nach mehr als sechsjähriger Vorbereitung, sorgfältiger Planung und umfangreicher Bürgerbeteiligung nimmt das Geothermieprojekt der ÜWG im Kreis Groß-Gerau konkrete Formen an. Die ÜWG will östlich von Trebur Hessens erstes Tiefengeothermiekraftwerk zur Gewinnung von Strom und Wärme errichten. Ein solches Geothermiekraftwerk könnte pro Jahr Strom und Wärme für mehr als 21.000 Menschen erzeugen. Der produzierte Strom wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist, zusätzlich besteht die Möglichkeit, Wärme lokal zu nutzen. Somit können angrenzende Kunden in Trebur, Nauheim und Groß-Gerau über ein noch zu errichtendes Wärmenetz mit Heizenergie versorgt werden. In den letzten Tagen gab es gleich zwei positive Entscheidungen für das Vorhaben der ÜWG. Zum einen erteilte das Regierungspräsidium Darmstadt eine erste positive Teilgenehmigung für die Errichtung des Bohrplatzes. Die vollständige Genehmigung des Hauptbetriebsplans wird in Kürze erwartet. Zum anderen stimmten die Aufsichtsräte der Stadtwerke Mainz AG und der Überlandwerk Groß-Gerau GmbH in einer gemeinsamen Sitzung der Realisierung des Geothermieprojektes zu. Damit ist der Weg für den eigentlichen Bohr- und Baubeginn frei und das Projekt startet im wahrsten Sinne des Wortes in die heiße Phase. Bereits im vergangenen Jahr konnten die routinemäßigen Baugrunduntersuchungen und archäologischen Voruntersuchungen auf dem Grundstück durchgeführt werden. Vor wenigen Wochen wurde das Grundstück geschottert und für den Bohrplatzbau vorbereitet. Zusätzlich wurden am Standort drei Grundwassermessstellen eingerichtet, so dass der Grundwasserstand und die Grundwasserqualität in verschiedenen Tiefenbereichen vor, während und nach der Bohrung kontrolliert werden. Bis zum Jahresende 2015 wird der endgültige Bohrplatz hergerichtet und die Erschließung mit Ver- und Entsorgungsleitungen wird sichergestellt. Der angrenzende Wirtschaftsweg soll ausgebaut und anschließend als Zufahrtsweg für das Grundstück genutzt werden. Die Ausschreibungen für die beiden rund 4.000 Meter tiefen Bohrungen wurden vor wenigen Tagen gestartet. Die Tiefbohrarbeiten starten nach erfolgreicher Vergabe Anfang nächsten Jahres. Bei den Tiefbohrungen kommt kein Fracking zum Einsatz. Dieses Verfahren hat ÜWG mehrfach öffentlich ausgeschlossen. Im Jahr 2017 könnte der Kraftwerksbau beginnen. Forderungen der Bürger werden umgesetzt Im Rahmen des umfangreichen Bürgerbeteiligungsprozesses „DialoGGeo" wurden die Bürgerinnen und Bürger in acht öffentlichen Bürgerforen informiert. Ein projektbegleitender Geothermie-Beirat, bestehend aus Vertretern von Bürgerinitiativen, Umweltverbänden, der Kirche, der Landwirtschaft und der Politik, erarbeitete Forderungen an das Geothermieprojekt, die bei der Umsetzung durch die ÜWG zu berücksichtigen sind. Mittlerweile sind alle Forderungen bearbeitet. Der Standort liegt mit über einem Kilometer Abstand zur nächsten Ortsrandgrenze in ausreichender Entfernung zur Wohnbebauung – außerhalb von Natur-, Wasser-, Artenschutz oder Naherholungsgebieten. Er kann über die Landesstraße L 3040 direkt erschlossen werden. Durch den großen Abstand zur Wohnbebauung werden die gesetzlichen Lärmgrenzwerte unterschritten. Auf dem späteren Kraftwerksgelände wurden drei Grundwassermessstellen eingerichtet, um frühzeitig den Grundwasserstand und die Grundwasserqualität überwachen zu können. Ein lokales seismisches Monitoringnetz, bestehend aus einem Emissionsnetz und einem Immissionsnetz, wird vor Beginn der Bohrarbeiten errichtet. Die Inbetriebnahme der Messnetze ist für den Herbst 2015 vorgesehen. Zeitgleich mit dem Aufbau der beiden Monitoringmessnetze soll ein Beweissicherungsverfahren in den umliegenden Ortschaften stattfinden. Hierbei wird der Zustand von repräsentativen Bauobjekten festgestellt. Zentrales Thema im Rahmen der Bürgerbeteiligung war der Umgang mit möglichen Schäden durch den Bau und Betrieb des Geothermiekraftwerks. Seit Jahresende 2014 hat ÜWG eine Versicherung mit Beweislastumkehr abgeschlossen. Es ist also Aufgabe der Versicherung, mittels Gutachten nachzuweisen, dass potentielle Schäden nicht durch das Geothermieprojekt verursacht wurden. Damit wird eine zentrale Forderung erfüllt. Im Rahmen des Bürgerdialoges wurde ebenfalls gefordert, dass eine neutrale Anlaufstelle in Gestalt eines unabhängigen Ombudsmannes und ein Treuhandfonds für eine schnelle und unkomplizierte Schadensabwicklung von Bagatellschäden eingerichtet werden. Beide Forderungen werden ebenfalls erfüllt. Mittlerweile hat der Geothermie-Beirat mit Herrn Dipl.-Ing. Gerhard Klingelhöfer einen kompetenten, öffentlich bestellten und vereidigten Bausachverständigen gefunden, der das Amt des Ombudsmannes übernimmt. Des Weiteren wird von ÜWG ein Treuhandkonto in Höhe von einer Million Euro eingerichtet, um Bagatellschäden ohne formelle Gutachten frei zu ersetzen. Bürgerdialog wird weitergeführt Der bisher erfolgreiche Bürgerbeteiligungsprozess soll weiter geführt werden. Im weiteren Projektverlauf sind Anliegerworkshops geplant, die von der Stiftung Risiko-Dialog moderiert werden. Die ausführlichen Stellungnahmen der ÜWG zu den Forderungen finden Sie hier: www.geothermie-trebur.de/buergerdialog/forderungen-geothermie-beirat/ Hintergrund: Der nördliche Oberrheingraben, in dem auch der Kreis Groß-Gerau liegt, ist für die Erdwärmegewinnung besonders geeignet, denn dort trifft man auf günstige geologische Bedingungen. Die errechnete durchschnittliche Thermalwassertemperatur in einer Bohrtiefe von 3.500 Meter bis 4.000 Meter liegt mit circa 160 bis 180 ° C deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt und ermöglicht so die Erzeugung von Strom und Wärme. Ein Geothermiekraftwerk könnte pro Jahr rund 25 Millionen Kilowatt-stunden Ökostrom produzieren. Diese Menge reicht aus, um rund 21.000 Menschen im Kreis Groß-Gerau mit Strom zu versorgen und leistet damit einen wesentlichen Beitrag um das politische Ziel des Kreises Groß-Gerau bis zum Jahr 2020 mit etwa 30 Prozent des Stromverbrauchs aus Erneuerbaren Energien zu decken. Die Wärme, die ein solches Kraftwerk produziert, könnte den Jahreswärmebedarf von rund 400 Privathaushalten decken, was in etwa der Menge von 750.000 Litern Heizöl entspricht. Insgesamt können so gut 27.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.