Kategorien: Stadtwerke AG
17.03.2015

KMW: Wechsel an der Spitze

Der Technische Vorstand Dr. Werner Sticksel geht Ende März in Ruhestand – Dr. Lars Eigenmann wird Nachfolger

MAINZ. An der Spitze der Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG wird es zum 1. April 2015 den im vergangenen Jahr angekündigten personellen Wechsel geben: Der langjährige Technische Vorstand Dr. Werner Sticksel (63) wird Ende März in den Ruhestand gehen. Zu seinem Nachfolger hat der KMW-Aufsichtsrat Dr. Lars Eigenmann bestimmt. Dr. Eigenmann ist 46 Jahre alt und arbeitete zuletzt in führenden Positionen in der Energieerzeugungssparte des EnBW-Konzerns. Dr. Eigenmann wurde 1968 in Offenburg geboren, ist verheiratet und hat drei Kinder. Von 1988 bis 1999 studierte er an der Universität Karlsruhe Maschinenbau und war danach wissenschaftlicher Mitarbeiter am dortigen Institut für Thermische Strömungsmaschinen. Seine Promotion erfolgte im Jahr 2001. Er arbeitete zunächst bei der international tätigen Unternehmensberatung A.T. Kearny GmbH in Frankfurt und wechselte danach zur EnBW Aktiengesellschaft. In Karlsruhe war Dr. Eigenmann als Projektleiter Unternehmensentwicklung verantwortlich für die Entwicklung der Konzernstrategie der EnBW AG in Zusammenarbeit mit den Tochtergesellschaften. In der Folgezeit leitete er unter anderem das Projektcontrolling und das Qualitätsmanagement der EnBW Kraftwerke AG in Stuttgart. Im Mai 2013 wurde Eigenmann Leiter des Bereichs „Asset Management“ der EnBW AG und war dort bis Januar 2015 auch für die Führung der Beteiligungskraftwerke und –verträge aller Erzeugungsarten (Dampf, Gas, Pumpspeicher, Erneuerbare Energie) zuständig. Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling als KMW-Aufsichtsratsvorsitzender und der Wiesbadener Oberbürgermeister Sven Gerich als stellvertretender KMW-Aufsichtsratsvorsitzender freuen sich, dass es gelungen ist, mit Dr. Eigenmann einen ausgewiesenen Energie- und Kraftwerksfachmann für die Aufgabe in Mainz gewinnen zu können. Ebling und Gerich danken zudem Dr. Sticksel für dessen langjährigen und erfolgreichen Einsatz an der KMW-Spitze. Der aus Froschhausen bei Seligenstadt stammende Sticksel ist seit 1995 Vorstand der KMW. Nach einer Schlosserlehre hatte er zunächst über den zweiten Bildungsweg ein Maschinenbau-Studium an der Technischen Hochschule Darmstadt absolviert und promovierte zum Dr.-Ing. Von 1984 bis 1995 arbeitete Dr. Sticksel bei der Firma Akzo Nobel, unter anderem war er Leiter des Technologiecenters Energie und Prozessleittechnik und Geschäftsführer der Kraftwerk-Obernburg GmbH. In der Amtszeit von Dr. Sticksel gelang es der KMW Ende der 90-er Jahre, gemeinsam mit dem RWE-Konzern den Zuschlag für die Energieversorgung für das Opel-Werk in Rüsselsheim zu erhalten. Ebenfalls in die Amtszeit Dr. Sticksels fiel 1999 die Entscheidung zum Bau des 400-MW-Gas- und Dampfturbinenkraftwerks auf der Ingelheimer Aue in Mainz. Diese Anlage sichert seit 2001 der KMW AG eine gute Position im harten Wettbewerb mit den großen deutschen Energiekonzernen. In Verhandlungen mit dem bisherigen Lieferanten war es dem Vorstand der Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG Ende 2014 gelungen, den eigentlich bis Ende 2016 befristeten Gaslieferungsvertrag für das Kraftwerk 3 auf der Ingelheimer Aue in Mainz bis Ende 2017 zu verlängern. Damit kann der Mainzer Kraftwerksbetreiber in den nächsten drei Jahren mit dem hocheffizienten Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD) etwa 2500 Stunden im Jahr Strom, Fernwärme und Prozessdampf produzieren.