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Stadtwerke AG
01.12.2014
Gesundheitsamt sieht keine Gefahr durch Keim
Stichprobe bei 16 gelagerten Wasserzählern ergab bei einem Zähler einen Befund
MAINZ. In einem Wasserzähler aus dem Lagerbestand der Stadtwerke Mainz Netze GmbH wurde in Resttropfen eine mikrobielle Belastung mit dem Keim Pseudomonas aeruginosa gefunden. Bundesweit untersuchen derzeit die Wasserversorger ihre Lagerbestände, nachdem vor einigen Wochen in Hamburg in dortigen Wasseruhren Keime gefunden worden waren. Während die erste Untersuchung von sechs Wasserzählern in Mainz vor drei Wochen negativ verlief, also keinerlei Keimbelastung dieser Zähler durch ein unabhängiges Analyseinstitut festgestellt worden war, tauchte jetzt bei einer weiteren Stichprobe von zehn gelagerten und noch nicht eingebauten Wasserzählern ein positiver Befund in einem Wasserzähler auf. Die Stadtwerke Mainz Netze GmbH hat sich sofort nach dem Bekanntwerden der Laborergebnisse mit den zuständigen Gesundheitsämtern in Mainz und Wiesbaden in Verbindung gesetzt und das weitere Vorgehen besprochen. Die Gesundheitsämter sehen keine akute Gefährdung für die Bevölkerung, ein Ausbau von in den vergangenen Monaten installierten Wasseruhren wird nicht für erforderlich gehalten.
Die Mainzer Behörde schätzt die Situation damit ähnlich ein wie das Wiesbadener Gesundheitsamt. Vor zwei Wochen war in Wiesbaden beim dortigen Wasserversorger WLW (Wasserversorgungsbetriebe Landeshauptstadt Wiesbaden) in fabrikneuen Wasserzählern ebenfalls der Keim „Pseudomonas aeruginosa“ gefunden worden. Auch dort sah das Gesundheitsamt keine akute Gefährdung für die Bevölkerung durch bereits eingebaute Wasserzähler. Die Wasserzähler sind - genau wie alle verwendeten Rohrleitungen - beim Einbau auch niemals steril sondern kommen keimarm zum Einbau, geringe Mengen von Umweltkeimen können daher auch dort vorkommen. Bei eingebauten Wasserzählern geht das Gesundheitsamt davon aus, dass durch den Spülvorgang mit frischem Trinkwasser eventuell im Zähler enthaltene Keime wirksam aus dem Wasserzähler herausgespült werden und daher eine Gefährdung der Bevölkerung ausgeschlossen werden kann. Eine Spülung direkt nach Einbau des Wasserzählers ist bei der Stadtwerke Mainz Netze GmbH bewährte Praxis.
Bei Routineüberprüfungen bei WLW wurde nach Neuinstallation der Wasserzähler in keinem Fall eine Keimbelastung festgestellt. Auch im öffentlichen Trinkwasser-Leitungsnetz der Stadtwerke Mainz Netze GmbH gab es 2014 bei Routineuntersuchungen keine Befunde auf eine Keimbelastung.
Wie die Keime bundesweit in die Zähler gekommen sind, ist derzeit noch unklar. Es handelt sich wohl um ein grundsätzliches verfahrenstechnisches Problem bei der Herstellung oder Überprüfung der Eichgenauigkeit der Zähler, die bundesweit von unterschiedlichen Lieferanten stammen.
Trotz einer vorliegenden Unbedenklichkeitserklärung des Herstellers der in Mainz verwendeten Wasserzähler wird die Stadtwerke Mainz Netze GmbH in den nächsten Wochen nur noch Zähler einbauen, die vorher von einem unabhängigen Analyseinstitut untersucht und für unbedenklich erklärt wurden.