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Stadtwerke AG
24.11.2014
Mainzelbahn: Erste Gleise werden verlegt
Gleisverlegung anlässlich des Neubaus der Straßenbahnstrecke in Mainz hat begonnen
Der Neubau der Straßenbahntrasse zwischen Hauptbahnhof West und dem Lerchenberg nimmt konkrete Gestalt an: am Montag, den 24. November 2014 wurden mit prominenter Unterstützung die ersten echten Gleise der Straßenbahnstrecke verlegt.
Seit Mai dieses Jahres sind entlang der zukünftigen Strecke vorbereitende Arbeiten zu sehen. Versorgungsleitungen werden umgelegt, Fundamente für Brückenbauwerke vorbereitet und der Oberboden abgeschoben. Mit der Schienenverlegung auf dem Universitätsgelände konnte ein weiterer Meilenstein vollzogen werden, erstmals wurde jetzt Gleise verlegt und ein Teilstück der Trasse erkennbar. Mittels zweier Bagger wurde das erste 10 Meter lange und 4 Tonnen schwere Schienenstück ins Gleisbett gehoben. Gemeinsam mit Innenminister Roger Lewentz, Oberbürgermeister Michael Ebling und Verkehrsdezernentin Katrin Eder waren die MVG Geschäftsführung und der SWM Vorstand sowie Universitätspräsident Georg Krausch bei der symbolträchtigen Montage des ersten Gleisstücks im vorbereiteten Schotterbett dabei.
MVG Geschäftsführer Jochen Erlhof freute sich, dass der Bauablauf die erste Gleisverlegung ausgerechnet auf dem Gelände der Universität vorsehe: „Aber auch wenn jetzt die ersten Gleise liegen und alles gut läuft, die schwierigen Bauwerke und knapp zwei Jahre Bauzeit liegen noch vor uns.“ Immerhin ist die Mainzelbahn die bislang größte Investition der MVG in das Bus- und Straßenbahnnetz und von Umfang und Komplexität her für die MVG einmalig.
Minister Lewentz hob die Bedeutung das Projekts „Mainzelbahn“ für den Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in der Landeshauptstadt hervor. Der Minister sagte: „Eine wachsende Stadt wie Mainz braucht ein mitwachsendes Verkehrssystem, damit die Ansprüche der Bürgerinnen und Bürger an ihre Mobilität auch künftig erfüllt werden können. Daran baut die MVG mit der Mainzelbahn. Das Land fördert den Bau mit mehr als neun Millionen Euro, was nach meiner Überzeugung eine sinnvolle Investition in die Zukunft der Landeshauptstadt und ihrer Menschen ist.“
Der Mainzer Oberbürgermeister und SWM-Aufsichtsratsvorsitzende Michael Ebling sprach in seiner Rede von „einem Stück Zukunftssicherung“. Ebling: „Das Straßenbahnnetz in Mainz auszubauen und damit den öffentlichen Personennahverkehr massiv zu stärken, stellt vor dem Hintergrund ohnehin steigender Fahrgastzahlen und der wachsenden Bevölkerung in Mainz ein Gebot der Vernunft dar.“
Verkehrs- und Umweltdezernentin Katrin Eder ergänzte, dass neben den verkehrlichen Vorteilen auch ökologische Aspekte wie der geringere Schadstoffausstoß und die bessere Energiebilanz eindeutige Argumente für den Ausbau der Straßenbahn darstellten.
Stadtwerke-Vorstand Detlev Höhne wies darauf hin, dass die Mainzelbahn auch für ein finanzstarkes Unternehmen wie die Stadtwerke Mainz AG eine Herausforderung bedeute, betonte aber gleichzeitig, dass diese Investition bei steigenden Fahrgastzahlen und der wachsenden Bedeutung des ÖPNV in Mainz sehr gut angelegtes Geld sei.
Von den 83,6 Millionen Euro an Investitionskosten für den Straßenbahnausbau trägt die Stadtwerke Mainz AG fast 31 Millionen Euro selbst, rund 44 Millionen Euro zahlt der Bund, über 9 Millionen Euro bringt zudem das Land Rheinland-Pfalz auf.
Mit dem neuen Streckenabschnitt zwischen Hauptbahnhof West und dem Lerchenberg wächst das Mainzer Straßenbahnnetz um etwa die Hälfte auf dann knapp 30 Kilometer. Die Mainzelbahn wird über 9,2 Kilometer Doppelgleis verfügen und weitestgehend über eine eigene Trasse rollen. Ende 2016 rechnet die MVG mit der Inbetriebnahme der rund 9,2 Kilometer langen Strecke, die zukünftig 1 Million zusätzliche Fahrgäste pro Jahr bringen soll.