Kategorien:
Stadtwerke AG
05.05.2014
Mainzelbahn: Bürgerfest zum Baustart
Ein Spatenstichtermin der etwas anderen Art erwartete etwa 400 Gäste, Besucher und Anwohner in Bretzenheim: Die Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) hatte anlässlich des bevorstehenden Baustarts der Mainzelbahn auf die obligatorischen Spaten verzichtet und lud die Gäste statt dessen ein, selbst beim Neubau der Straßenbahnstrecke zu helfen: Mit acht Gleisstücken aus Styropor legten Politiker und Bürger symbolisch ein Stück der künftigen Strecke am Ostergraben aus.
Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz wertete in seiner Rede das Mainzer Straßenbahnprojekt als wichtigen Beitrag zum Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs in der Landeshauptstadt. Das Land trägt rund neun Millionen Euro der Gesamtkosten von etwa 84 Millionen Euro. Der Bund übernimmt etwa 44 Millionen, die restlichen 31 Millionen Euro bringt die Stadtwerke Mainz AG als Muttergesellschaft der MVG aus eigenen Mitteln auf.
Der Mainzer Oberbürgermeister und SWM-Aufsichtsratsvorsitzende Michael Ebling sprach in seiner Rede von einem „finanziellen Kraftakt“, der aber angesichts der wachsenden Bedeutung des Öffentlichen Personennahverkehrs in Mainz notwendig und sinnvoll sei. Stadtwerke-Vorstand Detlev Höhne und MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof wiesen unter anderem auf die stetig steigenden Fahrgastzahlen in den Bussen und Bahnen in der Landeshauptstadt hin. Inzwischen fahren mehr als 51 Millionen Fahrgäste jedes Jahr mit der MVG – Tendenz weiter steigend. Ohne den Ausbau des Straßenbahnsystems werde man beim ÖPNV bald an die Grenzen stoßen, machte die MVG-Aufsichtsratsvorsitzende Katrin Eder deutlich und wies beispielsweise auf die 1200 Busse hin, die täglich zwischen Hauptbahnhof und Universität fahren.
Mit dem neuen Streckenabschnitt zwischen Hauptbahnhof West und dem Lerchenberg wächst das Mainzer Straßenbahnnetz um etwa die Hälfte auf dann knapp 30 Kilometer. Die Mainzelbahn wird 9,2 Kilometer Doppelgleis verfügen und weitestgehend über eine eigene Trasse rollen. Lediglich im Bereich der Marienborner Straße muss sie sich mit dem Individualverkehr die Straße teilen. Es sind insgesamt drei Wendeschleifen geplant und 15 Haltestellen. Als Zusatzbauwerke sind eine Überquerung der Autobahn A60, eine Unterquerung der Bahnlinie in Marienborn und Stützwände entlang der Saarstraße vorgesehen.
Die ersten Arbeiten beginnen am Montag 12. Mai, in Bretzenheim in den Bereichen Hans-Böckler-Straße / Vor der Frecht / Koblenzer Straße. Hier ist die Neuverlegung einer Gashochdruckleitung sowie einer Trinkwassertransportleitung durch die Stadtwerke Mainz Netze GmbH im Zusammenhang mit dem Bau der Mainzelbahn geplant. Parallel dazu folgen ab Mitte Mai in der Untere Zahlbacher Straße / Binger Straße / Goßlerweg Leitungsarbeiten am Trinkwassertransportsystem der Stadtwerke Mainz Netze GmbH im Zusammenhang mit dem Bau der Mainzelbahn.
Die eigentlichen Arbeiten an der Straßenbahnstrecke folgen in mehreren Abschnitten und teilweise zeitgleich an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet. Ende 2016 rechnet die MVG mit der Inbetriebnahme der rund 9,2 Kilometer langen Strecke.