Kategorien: Stadtwerke AG
07.11.2013

Bevölkerung im Kreis Groß-Gerau befürwortet mehrheitlich das Geothermieprojekt der ÜWG

Ergebnisse einer FORSA Umfrage: 71 % der Befragten sehen in dem Projekt der ÜWG einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz in der Region. Doppelt so viele Befragte stimmen dem Kraftwerksbau zu, wie ihn ablehnen.
Die Überlandwerk Groß-Gerau GmbH (ÜWG) treibt seit 2008 verstärkt die Energiewende in der Region voran, wichtigster Baustein dabei ist die Nutzung der Erdwärme im Kreis Groß-Gerau und der Bau eines Tiefengeothermiekraftwerks zur Produktion von Strom und Wärme für mehr als 21.000 Menschen. Frühzeitig wurde für dieses Projekt ein umfangreicher Bürgerdialog gestartet und die Bevölkerung in die Entscheidungsprozesse eingebunden. In Hunderten Stunden ehrenamtlicher Arbeit formulierte ein projektbegleitender Geothermie-Beirat, bestehend aus 20 Mitgliedern von Bürgerinitiativen, Verbänden, Landwirtschaft und Kirche, Forderungen, unter denen eine Zustimmung zum Vorhaben der ÜWG möglich ist. Eine wichtige Forderung der Bürgerinnen und Bürger war es, eine Bürgerbefragung im gesamten Kreis Groß-Gerau durchzuführen, um die projektbezogene Akzeptanz zu einem Geothermiekraftwerk festzustellen. Dieser Forderung ist die ÜWG jetzt nachgekommen und hat ein professionelles Meinungsforschungsinstitut mit der Konzeption und Durchführung einer repräsentativen Meinungsumfrage beauftragt. Hierfür wurde die forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH ausgewählt. Während einer Pressekonferenz stellte forsa Geschäftsführer Prof. Manfred Güllner die Umfrageergebnisse der Öffentlichkeit vor. Im Rahmen der von forsa durchgeführten telefonischen Repräsentativ-Studie wurden im Oktober 2013 insgesamt 1.000 Personen im Kreis Groß-Gerau befragt, davon jeweils etwa 120 in den drei Kommunen Groß-Gerau, Nauheim und Trebur, die die größte räumliche Nähe zu einem möglichen Standort des geplanten Geothermiekraftwerks der ÜWG aufweisen. Die aktuellen Ergebnisse der Befragung zeigen, dass eine Mehrheit der Bevölkerung den Bau eines Geothermiekraftwerks befürwortet, sowohl im gesamten Kreis als auch in den drei Kommunen. 71 % der Befragten sehen in dem Projekt der ÜWG einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz in der Region. Von den zur Verfügung stehenden erneuerbaren Energiequellen sollte nach der Vorstellung der Befragten im Kreis Groß-Gerau die Geothermie nach Solarenergie und Offshore-Windenergie an dritter Stelle gleichauf mit Wasserkraft ausgebaut werden. Damit steht nach dem Willen der Befragten die Nutzung der Erdwärme noch vor dem Ausbau der Windenergie im Binnenland und der Biomasse. Insgesamt lässt sich feststellen, dass der geplante Bau des Geothermiekraftwerks im Kreis Groß-Gerau mehrheitlich positiv bewertet wird: 44 Prozent der Befragten stimmen dem Bau „eher“ zu, weitere 10 Prozent sogar „uneingeschränkt“. „Eher“ abgelehnt wird der Bau von 18 Prozent der Bürger, 9 Prozent lehnen ihn „völlig“ ab. Die Hälfte der Befragten (49 %) hat bereits von dem geplanten Kraftwerk schon einmal etwas gehört. In den drei Kommen Trebur, Nauheim und Groß-Gerau, die die größte Nähe zu einem potentiellen Standort haben, ist die Bekanntheit mit über 74 % dabei deutlich höher. Zusätzlich wünschen sich viele Bürger eine Weiterführung der intensiven Information über den Kraftwerksbau. Prof. Güllner betonte in diesem Zusammenhang, dass das Projekt der ÜWG einen sehr hohen Bekanntheitsgrad aufweise. Vergleichbare Projekte in der Bundesrepublik wären üblicherweise deutlich weniger bekannt. Prof Güller: „Ein Bekanntheitsgrad von 50 % oder mehr ist für ein solches Projekt schon beachtlich, das zeigt, dass im Vorfeld seitens des Projektentwicklers viel Informiert wurde. „Der große Wunsch nach weiteren Informationen ist ebenfalls üblich. Auf die Frage, ob man noch mehr Informationen zu einem Projekt haben wolle, antworten die Befragten in der Regel immer mit Ja“, so Prof. Güllner weiter. Als größter Vorteil des geplanten Kraftwerkes gilt die Unabhängigkeit bzw. Sicherheit der Energieversorgung in der Region (23 %). Das Leisten eines Betrages zum Klima- und Umweltschutz (16 %), die Schaffung von Arbeitsplätzen (16 %) sowie die Hoffnung auf günstigen Strom (13 %) sind weitere Vorteile, die genannt werden. Als Nachteil gelten insbesondere mögliche Bodenerschütterungen sowie die damit unter Umständen verbundene Gefahr von Schäden an Häusern (19 %). ÜWG Geschäftsführer Detlev Höhne begrüßte die Umfrageergebnisse: „In den letzten Monaten haben wir umfangreich über unsere Pläne informiert und intensiv mit der Bevölkerung gesprochen. Dabei haben wir immer betont, dass wir nur dann investieren, wenn wir mit unserem Projekt erwünscht sind. Das Ergebnis der forsa Umfrage zeigt, dass eine Mehrheit der Bevölkerung die Vorteile eines Geothermiekraftwerks erkannt hat und hinter unserem Projekt steht. Das bestätigt uns darin, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Nutzung der Erdwärme bietet große Chancen für den Kreis Groß-Gerau, damit ist die Energiewende für die Region kein theoretischer Begriff mehr, sondern ein greifbares Projekt, was eine Vielzahl der Bürgerinnen und Bürger bestätigt haben. Die Zustimmung für ein Geothermiekraftwerk ist mit 70 % bei den 18- bis 29-jährigen Befragten am höchsten. Das verdeutlicht, dass die Energiewende für die jüngere Generation ein wichtiges Thema ist und damit eine Frage der Verantwortung für die nachfolgenden Generationen, der wir uns alle annehmen sollten“.
 
Zu den Nachteilen eines solchen Geothermieprojekts erläuterte Höhne: „Die aus Sicht der Bevölkerung zentralen Themen Risiken und der Umgang mit Schäden haben bei uns höchste Priorität. Die ÜWG will mit einer Vielzahl an Maßnahmen das Risiko auf ein akzeptables Maß verringern. Sicherheit steht dabei an erster Stelle und geht vor Rendite! Zentral ist für uns dabei ein unkompliziertes Versicherungskonzept. Erfreulicherweise wurde inzwischen eine Versicherung gefunden, die eine Beweislastumkehr akzeptiert, so dass man eine mögliche Schadensregulierung im Sinne der Betroffenen abwickeln kann. Erste Gespräche diesbezüglich sind erfolgreich verlaufen“. Zu den Wünschen nach zusätzlichen Informationen über das geplante Geothermiekraftwerk äußerte sich Höhne: „Wir können für uns in Anspruch nehmen, dass wir so früh und umfassend informiert haben, wie kaum ein anderer Projektentwickler. Der einzigartige Bürgerdialog bietet allen Bürgerinnen und Bürgern die Chance sich umfassend über das Projekt zu informieren und ihre Wünsche und Forderungen einzubringen. Hunderte Besucher haben an den Veranstaltungen in der Stadthalle teilgenommen. Auch Kritikern wurden eingeladen ihre Argumente vorzutragen. Es ist kaum möglich mehr und umfassender zu informieren, als wir dies bereits tun“. Höhne betonte jedoch auch, dass man dem Wunsch nach Weiterführung der intensiven Information selbstverständlich nachkommen wolle und lud die Bevölkerung ein, das eigens dafür eröffnete Geothermie-Erlebniszentrum GEOlife zu besuchen, um sich über das Thema Erdwärme zu informieren und mit der ÜWG ins Gespräch zu kommen. „Das GEOlife in der Groß-Gerauer Innenstadt bleibt weiter bestehen. Unser Informationszentrum wird sehr gut angenommen, in den letzten zwei Jahren haben über 3.500 Bürgerinnen und Bürger das Informationsangebot genutzt. Wir laden alle ein: Kommen Sie vorbei und informieren Sie sich aus erster Hand. Zusätzlich wollen wir die Kontaktaufnahme erleichtern und bieten an, dass wir interessierte Bürger besuchen. Hierfür haben wir ein GEOmobil – ein Infomobil für Messen und Veranstaltungen - konzipiert, gerne kommen wir auch bei kleineren Veranstaltungen von Vereinen oder Institutionen vorbei und informieren vor Ort. Selbstverständlich wird auch die Homepage www.Erdwaerme-GG.de weiter aktualisiert und unsere Postwurfsendung GeothermieAKTUELL wird, wenn es aktuelle Informationen gibt, weiter verteilt“. Abschließend kündigte Höhne eine Bürgerinformationsveranstaltung zum aktuellen Projektstand an. Diese findet statt am 27. November 2013 um 18:00 Uhr in der Riedhalle Dornheim.