Kategorien: Stadtwerke AG
17.06.2013

Schülerverkehr: Geld fehlt auch bei der MVG

Ausgleichszahlungen müssen neu geregelt werden Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der in Mainz zu seiner Jahrestagung zusammengekommen ist, hat ein Gutachten zu den Ausgleichszahlungen für die günstigen Ausbildungszeitkarten im öffentlichen Personenverkehr (ÖPNV) vorgestellt. Das Gutachten zeigt, dass in Rheinland-Pfalz die Ausgleichszahlungen des Landes für die Rabattierung der Fahrkarten für Schüler, Studenten und Auszubildende schon lange nicht mehr ausreichen. Während die Verkehrsunternehmen über die niedrigeren Preise der Zeitkarten im Ausbildungsverkehr über 45 Millionen € Einnahmen pro Jahr verlieren, gleicht das Land nur ca. 40 Millionen € aus. „Dabei sind die Schülerverkehre in den Spitzenzeiten morgens und mittags durch die zusätzlich und nur sehr kurzzeitig erforderlichen Busse besonders kostenintensiv“, so MVG-Pressesprecher Marc André Glöckner. Bei der MVG ist das Verhältnis zwischen den Leistungen und den Zahlungen des Landes sogar noch schlechter als im Landesdurchschnitt. Die heutige Regelung stellt die MVG pro Jahr etwa 600.000 € schlechter. „Während im Landesdurchschnitt die Unternehmen ca. 12,5 % Ausgleichszahlungen zu wenig bekommen, liegt die Differenz bei der MVG sogar bei fast 20 %“, so Glöckner weiter. Ursache ist unter anderem der große Anteil der Studierenden in Mainz am gesamten ÖPNV. Mittlerweile sind über 20 % aller Fahrgäste in Mainz mit dem Studi-Ticket unterwegs, dafür reicht die Landesförderung bei weitem nicht aus. Einen weiteren Unterschied gibt es zwischen Mainz und einigen anderen Städten zum Landesdurchschnitt. Während landesweit die Schülerzahlen abnehmen, steigen sie in Mainz. In den nächsten Jahren werden alleine 1.000 Grundschüler mehr erwartet als heute. Diese Schüler besuchen anschließend auch weiterführende Schulen und werden dann Fahrgäste im ÖPNV. Steigende Schülerzahlen im ÖPNV gibt es zudem durch strukturelle Veränderungen in der Schullandschaft wie inhaltliche Schwerpunkte einzelner Schulen, längere Schulzeiten in Gymnasien, Gesamtschulen und Realschulen-Plus, bis hin zu Standortschließungen auf dem Land mit in der Folge längerer Schulwege. Eine Neuregelung, die gemeinsam vom Land und den Verkehrsunternehmen erarbeitet wurde, soll seit Jahren kommen und liegt zur Genehmigung in Brüssel. Zurzeit gilt eine Übergangsregelung, bei der die MVG jedes Jahr Geld verliert. „Wir brauchen einen fairen und dynamischen Ausgleich der Leistungen der Verkehrsunternehmen im Schülerverkehr, dafür wird aber auch eine Mittelerhöhung durch das Land für die Fläche und die Städte erforderlich“, so Marc André Glöckner abschließend.