Energiewende für Mainz – wir schaffen das
Die Unternehmensgruppe Stadtwerke Mainz AG ist auf ihrem Weg zur Energiewende in den vergangenen beiden Jahren einen riesigen Schritt vorangekommen. Dieses Fazit ziehen die Stadtwerke-Vorstände Dr. Werner Sticksel und Detlev Höhne anlässlich der Präsentation des Energieberichts 2012 der Stadtwerke Mainz AG. Auf 24 Seiten enthält der Bericht Beispiele, Datenmaterial, Leistungskennzahlen und Stromerträge der Photovoltaik-, Windkraft- oder Wasserkraftanlagen der gesamten Unternehmensgruppe. Der Energiebericht gibt zudem einen Überblick über den kompletten Anlagenstand im Bereich der Erneuerbaren Energien im Großraum Mainz. Dabei zeigt sich: Das 2009 von der Stadtwerke Mainz gestartete Projekt „Energiewende für die Region“ zeigt erste deutliche Erfolge. „Viele fordern die Energiewende – wir setzen sie konsequent um“, machen Sticksel und Höhne deutlich.
So belief sich 2011 die von SWM-Anlagen eingespeiste Strommenge aus Erneuerbaren Energiequellen im Gebiet der Stadtwerke Mainz Netze GmbH – im Kern handelt es sich dabei um das Stadtgebiet Mainz mit einzelnen angrenzenden Landkreis-Gemeinden, AKK, einen Großteil des Kreises Groß-Gerau sowie die rheinhessischen Gemeinden Sprendlingen, St. Johann und Badenheim - auf zusammen rund 23 Millionen Kilowattstunden. Dies entspricht einer Strommenge, die jedes Jahr 23 Millionen Waschmaschinen Wäsche waschen ermöglichen würde. Zum Vergleich: Im Jahr 2009 waren es lediglich knapp zehn Millionen Kilowattstunden. Die Stadtwerke-Gruppe hat die Stromproduktion aus eigenen EE-Anlagen in der Region also innerhalb von zwei Jahren mehr als verdoppelt.
Noch eindrucksvoller wird die Bilanz, betrachtet man sich die Wind- und Photovoltaikanlagen außerhalb des Großraums Mainz, die der Stadtwerke Mainz AG oder eines ihrer Tochter- oder Beteiligungsunternehmen gehören. Betrug 2009 die von der SWM-Gruppe erzeugte Strommenge aus Erneuerbaren Energien außerhalb der Region Mainz lediglich 7 Millionen Kilowattstunden, so ist sie im Jahr 2011 auf mehr als 70 Millionen Kilowattstunden geklettert, hat sich also verzehnfacht. Herausragend dabei ist der Solarpark Tutow in Mecklenburg-Vorpommern, der von der SWM-Unternehmensgruppe zum größten Teil übernommen wurde und der mit einer Leistung von insgesamt 51 Megawatt zu den größte Solarparks der Bundesrepublik gehört. Die dort produzierte Strommenge beläuft sich künftig pro Jahr auf mehr als 50 Millionen Kilowattstunden im Jahr. „Bis Ende 2011 hat die SWM-Gruppe insgesamt mehr als 200 Millionen Euro in die umweltfreundliche Stromerzeugung investiert – für uns als mittelständisches Unternehmen ist das ein stolzer Betrag“, betonen Sticksel und Höhne. Doch nicht nur außerhalb der Stadtgrenzen investierten die Stadtwerke Mainz kräftig. Auch in der Landeshauptstadt hat sich eine Menge getan: Auf dem Dach der neuen Coface-Arena entstand eine der größten Photovoltaikanlagen auf einem Bundesligastadion. Und beim Bau der neuen Bürgersolaranlage im früheren Zementwerk in Weisenau konnten sich erstmals auch breite Bevölkerungsschichten mit Sparbriefen symbolisch an einer Großanlage beteiligen und von den guten Konditionen des Solarsparbriefs profitieren.
Insgesamt kam die SWM-Gruppe im vergangenen Jahr mit ihren rund 200 Photovoltaikanlagen, 13 Windkraftanlagen sowie ihrem Wasserkraftwerk im Sauerland auf eine umweltfreundlich erzeugte Strommenge von knapp 100 Millionen Kilowattstunden. Das würde reichen um 23,5 Milliarden Frühstückseier zu kochen oder 1,5 Milliarden Hemden zu bügeln.
Unterstützung auf dem Kurs zur Energiewende gibt es vom Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling. 2007 hatte sich die Stadtwerke Mainz AG in einer Klimaschutzvereinbarung mit der Stadt verpflichtet, bis zum Jahr 2020 mindestens 20 Prozent des Strombedarfs von Mainz mit umweltfreundlich erzeugtem Strom aus eigenen Anlagen zu decken. Dies entspricht einer Strommenge von rund 300 Millionen Kilowattstunden im Jahr. Sticksel und Höhne sind sicher, dass sie diese Zusage einhalten werden. Für Ebling ist diese Klimaschutz-Zusage des SWM-Vorstandes die wesentliche Voraussetzung dafür, dass auch die Stadt Mainz das vom Mainzer Stadtrat 2008 gesetzte Klimaschutzziel bis zum Jahr 2020 erreicht. Die Landeshauptstadt möchte bis dahin 30 Prozent des Mainzer Strombedarfs aus Erneuerbaren Energien decken, zwei Drittel davon sollen die Stadtwerke Mainz mit ihrer 20-Prozent-Verpflichtung beisteuern.
Ausblick 2012
In den ersten Monaten 2012 hat die Stadtwerke-Unternehmensgruppe weitere millionenschwere Investitionen in Windkraft- und Photovoltaikanlagen getätigt oder auf den Weg gebracht. Dazu zählt unter anderem ein großer Windpark in Alzey-Heimersheim. Die dortigen 10 Windkraftanlagen vom Typ WE REpower 3,4 M haben eine Gesamtleistung von 34 Megawatt und sollen künftig bis zu 68 Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr produzieren. Partner bei diesem Projekt sind juwi und e-rp. Der Bau des Windparks soll 2012 abgeschlossen werden.Die SWM-Tochter Rio Energie GmbH möchte sich außerdem 2012 an einem neuen großen Windpark in Rheinhessen mit bis zu 23 Windkraftanlagen und einer Gesamtleistung von mehr als 50 MW beteiligen. Mit diesem Windpark könnten künftig bis zu 100 Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr produziert werden. Die SWM-Unternehmensgruppe prüft zudem eine Investition in eine große Solar-Freiflächenanlage in Norddeutschland. Diese 25 MWpeak-Anlage soll möglichst rasch umgesetzt werden und ist angesichts der beabsichtigten Kürzung bei der Solarförderung möglicherweise eine der letzten großen Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Deutschland.
Der Energiebericht 2012 kann im Internet unter www.stadtwerke-mainz.de abgerufen oder im Foyer der Stadtwerke Mainz AG, Rheinallee 41, Mainz, abgeholt werden.