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21.04.2012

Mainzer Fahrradvermietsystem erfolgreich gestartet

„MVGmeinRad“: Ab sofort können alle mitradeln – 55 Stationen bereits in Betrieb Die Testphase ist erfolgreich abgeschlossen, ab jetzt kann jeder Bürger in Mainz und Umgebung das neue Fahrradvermietsystem der Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) nutzen. Am heutigen Samstag, 21. April 2012, fiel auf dem Theatervorplatz in Mainz der offizielle Startschuss für „MVGmeinRad“. Ab sofort können sich alle Fahrradbegeisterten kostenlos bei der MVG registrieren lassen und die melonengelben Räder an den bereits aufgestellten 55 Stationen in Mainz und Bodenheim gegen Gebühr ausleihen. Stadtwerke-Vorstand Detlev Höhne, der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling, Verkehrsdezernentin Katrin Eder sowie MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof freuten sich anlässlich des Fahrradaktionstages „Mainz setzt aufs Rad – aber sicher“ auf dem Gutenbergplatz über das große Interesse von Bürgern und Medien zum Start von „MVGmeinRad“. Aktuell sind im Mainzer Stadtgebiet etwa 50 Vermietstationen mit rund 300 Rädern aufgestellt und in Betrieb, außerdem werden testweise bereits sechs Fahrradvermietstationen in Bodenheim betrieben. Und in den nächsten Wochen und Monaten werden Zug um Zug weitere Stationen und Räder hinzukommen. Auch in den ehemaligen Mainzer Vororten Kastel und Kostheim sowie in Budenheim sind Stationen vorgesehen. Das Ziel: Bis zum Herbst 2012 werden im Tarifgebiet der MVG bis zu 1000 Fahrräder rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr an etwa 120 Stationen verfügbar sein. Die Mainzer Verkehrsgesellschaft hatte 2009 beim Bundeswettbewerb „Innovative öffentliche Fahrradverleihsysteme – neue Mobilität in Städten“ gemeinsam mit der Stadt mit ihrem Konzept „MVGmeinRad“ unter 44 Bewerbern den ersten Preis gewonnen. Das Bundesverkehrsministerium hat im Rahmen eines Modellversuchs insgesamt acht Städte und Regionen beim Aufbau neuartiger Fahrradverleihsysteme gefördert. Diese Vermietsysteme zeichnen sich jeweils durch eine besonders enge Verknüpfung mit dem öffentlichen Nahverkehr aus. Dafür standen insgesamt 12,7 Millionen Euro aus Bundesmitteln zur Verfügung, das Projekt in Mainz erhält etwa 1,9 Millionen Euro aus Berlin. Bundesverkehrsminister Ramsauer: „Das Fahrrad wird hier zu einem Teil des öffentlichen Personennahverkehrs – dies ist vor allem im Berufsverkehr ein klarer Vorteil. Die Mitnahme des Drahtesels in überfüllten Bahnen entfällt ebenso wie der Fußmarsch von der Haltestelle bis zum Ziel. Denn für diese Wegstrecken stehen Leihfahrräder an zentralen Punkten des Stadtgebiets bereit.“ Die andere Hälfte der Einführungskosten trägt die Mainzer Verkehrsgesellschaft beziehungsweise deren Mutter-Konzern Stadtwerke Mainz AG. „Wir sorgen mit viel Einsatz seit vielen Jahren dafür, dass es in Mainz und Umgebung einen sehr gut funktionierenden und bezahlbaren ÖPNV gibt“, erläuterte Stadtwerke-Vorstand Detlev Höhne. „MVGmeinRad“ biete jetzt die einmalige Chance, dieses Mobilitätsangebot von Bus und Straßenbahn sinnvoll zu erweitern. Höhne: „Deshalb engagieren wir uns mit 1,9 Millionen Euro an der Einführung.“
Wie funktioniert „MVGmeinRad“? Jeder Nutzer muss sich zunächst registrieren lassen und erhält eine Chipkarte. Die Registrierung und die Ausgabe der ersten Chipkarten erfolgten für ganz Eilige bereits am heutigen Samstag beim Start des Vermietsystems vor dem Theater an extra dafür aufgestellten Terminals. Ab sofort kann sich jeder volljährige Bürger auch persönlich beim MVG-Verkehrscenter am Hauptbahnhof registrieren lassen und die Chipkarte sofort mitnehmen.
Weitere Verkaufsstellen für die Chipkarten im Stadtgebiet sind der Pavillon der Köln-Düsseldorfer am Rheinufer, Höhe Rathaus, Tabakwaren Landenberger in der Inselstraße 7, TabaCasa am Dom und TabaCasa in der Römerpassage sowie die Touristikzentrale am Brückenturm. Bei diesen Verkaufsstellen gibt es allerdings nur Karten für den „MVGmeinRad“-Normaltarif. Ebenfalls möglich ist eine Registrierung im Internet unter www.mvg-mainz.de. Anschließend kann man sich die Chipkarten im Verkehrscenter bequem abholen. Pro Chipkarte können jeweils bis zu vier Räder gemietet werden – damit ist auch die Mitnahme von bis zu drei weiteren Personen auf eine Karte möglich. Grundsätzlich dürfen auch Jugendliche ab 14 Jahren die Räder benutzen. Die Registrierung ist 2012 für jeden kostenlos – die Nutzung von MVGmeinRad in der Einführungsphase in diesem Jahr ist damit auch für diejenigen interessant, die möglicherweise nur sporadisch ein Rad mieten möchten.
Die Anmietung der Räder ist kinderleicht und wurde im Rahmen der Testphase seit Sommer 2011 optimiert: Die Chipkarte legt man an einer der mit Solarmodulen betriebenen Mietstationen auf ein Displayfenster, gibt seine persönliche PIN-Nummer ein und kann danach problemlos eines oder mehrere Räder ausleihen. Wenn man die Fahrräder nicht mehr braucht, bringt man sie einfach an die gleiche oder eine andere freie Station zurück. Das System registriert automatisch die Ausleihzeit und erstellt später die Rechnung. Die Abrechnung erfolgt in jedem Fall in einem 30-Minuten-Takt.
Günstige Tarife im Einführungsjahr 2012 Die Vermietgebühren sind gestaffelt. Inhaber eines ÖPNV-Abos, JobTickets, einer FirmenCard oder des SemesterTickets für die Bereiche Mainz-Wiesbaden, RMV- und/oder RNN-Gebiet erhalten günstigere Tarife. Diese so genannten „Bus-und-Bahn-Tarif-Kunden“ zahlen 2012 pro halbe Stunde und Rad jeweils 50 Cent Vermietgebühr. Oder sie buchen für einmalig 29 Euro im Jahr mit der „MVGmeinRad Goldplus-Karte“ eine Art Vielradler-Flatrate und können dann das gesamte Jahr über die erste halbe Stunde pro Fahrt gratis radeln. Wer eine „Goldplus-Karte“ erwirbt, der kann damit bis zu vier Räder ausleihen und diese in der ersten halben Stunde kostenlos nutzen.
Für Nicht-ÖPNV-Kunden kostet die Anmietung eines Fahrrades im Normaltarif einen Euro je halbe Stunde und Rad. Aber auch diese Kunden können durch die Wahl einer Flatrate sparen:  So kostet die „MVGmeinRad Silber-Karte“ einmalig 18 Euro im Jahr und verringert die Vermietgebühr pro Rad und halbe Stunde von einem Euro auf 50 Cent. Und für einmalig 59 Euro im Jahr gibt es die „MVGmeinRad Gold-Karte“. Bei der kostet analog zur „Goldplus-Karte“ für ÖPNV-Kunden die Ausleihe von bis zu vier Rädern in der ersten halben Stunde nichts.    Der Förderzeitraum für das neue Vermietsystem endet 2012. Mittelfristig soll „MVGmeinRad“ nutzerfinanziert betrieben werden. Die Mainzer Verkehrs- und Umweltdezernentin Katrin Eder verspricht sich von „MVGmeinRad“ einen großen Schub auf dem Weg zu einer umweltfreundlichen Verkehrspolitik in Mainz. Sie hofft, „dass möglichst viele Bürger das tolle Angebot nutzen, öfter das Auto stehen lassen und so helfen, die Umwelt zu schonen und auf diesem Wege auch die Schadstoffemissionen in der Luft zu reduzieren.“ Auch der neue Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling setzt große Hoffnungen in „MVGmeinRad“. Nachdem sich das System während der Test- und Warmradelphase als technisch sehr solide und benutzerfreundlich erwiesen habe, komme jetzt mit der Öffnung für alle Bürger die nächste und wichtigste Etappe. Ebling: „Ob, MVGmeinRad´ erfolgreich wird, liegt letztlich an uns allen. Je mehr Menschen mitmachen, desto schneller wird daraus ein Dauerbrenner.“
MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof: „Unser Ziel ist es, im laufenden Jahr möglichst schnell eine hohe Nutzerzahl und eine gute Kundenbindung zu erreichen. “ Bei den Rädern handelt es sich um Modelle der Schweizer Firma Simpel. Jedes der melonengelben Räder ist etwa 20 Kilo schwer und sehr robust, trotzdem sehr leichtgängig und absolut stadttauglich. Der Schweizer Fahrradlieferant Simpel besitzt eine langjährige Erfahrung mit Leihfahrrädern bei den Systemen in Lausanne und Biel sowie der Bereitstellung von Dienstfahrrädern für die Stadt Zürich. Die Fahrradstationen des Unternehmens Sycube aus Wien zeichnen sich unter anderem durch eine autarke Stromversorgung mittels einer Solarzelle aus. Der Stromverbrauch für die Vermietvorgänge wurde entsprechend optimiert und bietet den Kunden zu jeder Zeit die Möglichkeit, ein Fahrrad zu entnehmen bzw. einfach an der nächsten freien Station wieder zurückzugeben. Wo diese Stationen sind und ob es an der Zielstation freie Räder und freie Rückgabeplätze gibt, erfahren die „MVGmeinRad“-Kunden ebenfalls im Internet unter www.mvg-mainz.de. In Kürze wird es eine App für Handys geben, mit der jeder Nutzer auch unterwegs sofort erkennen kann, wo die nächste Station ist und ob er dort freie Räder oder Rückgabemöglichkeiten findet. Infos dazu gibt es übrigens auch an jeder der Stationen.