Kategorien: Stadtwerke AG
06.05.2011

4. Workshop Mainzelbahn in Bretzenheim

Am gestrigen Donnerstagabend wurde die konzeptionelle Phase des Beteiligungsverfahrens zum Bau der Mainzelbahn im Stadtteil Bretzenheim abgeschlossen. Die Aufgabenstellung war gewesen, für den Fall einer Realisierung der Mainzelbahn – hierzu will der Stadtrat nach Abschluss des Planfeststellungsverfahrens einen abschließenden Beschluss fassen – eine Trasse zu finden, die möglichst konfliktarm ist und für den Stadtteil größtmöglichen Nutzen bringen kann. Um die  Vielzahl unterschiedlicher  Problemstellungen im Beteiligungsverfahren transparent bearbeiten zu können, waren auch ausdrückliche Projektgegner wie die BI „Mainzelbahn - Nein danke“ zur Mitwirkung im Beteiligungsverfahren eingeladen. Dabei ist festzuhalten, dass die Lage der Straßenbahntrasse bereits seit vielen  Jahren im Flächennutzungsplan sowie in Bebauungsplänen festgelegt ist: Dennoch waren in den ersten Workshops grundsätzliche Alternativen diskutiert worden wie z.B. eine Ortsumgehung entlang der Koblenzer Straße oder eine direkte Verbindung im Bereich Hornbach zum Marienborner Wohngebiet „Am sonnigen Hang“, ohne dass sich hier eine realistische Alternative aufgezeichnet hätte. Deshalb konzentrierte sich die weitere Workshoparbeit auf  Verbesserungen der planungsrechtlich abgesicherten innerörtlichen Trasse. Die gestern nach Abschluss der Vorentwurfsplanung und ersten gutachterlichen Untersuchungen zu Umweltverträglichkeit, Schall, Erschütterungen und elektromagnetischen Wellen vorgestellte Vorzugslösung der MVG beinhaltet vielfältige Verbesserungen gegenüber den ersten Plänen, die auf Anregungen der Workshop-Teilnehmer im Beteiligungsverfahren entwickelt wurden, wie unter anderem: • Am nördlichen Ortseingang veränderte Trassenlage, um Eingriffe in geschützte Baumbestände sowie das Areal des Kleintierzüchtervereins zu vermeiden
• Zusätzliche Haltestelle am Friedhof
• Aufwertung Stadtbild und Reduktion Schallimmissionen durch Rasengleis im Ostergraben sowie im gesamten Verlauf des eigenständigen Gleiskörpers
• Neuordnung der Haltestelle Ludwig-Nauth-Straße und Verkehrsknoten Ostergraben – Jakob-Leischner-Straße mit neuer Zufahrt zum Schrotthandel Schrohe unter besonderer Berücksichtigung der Belange der Einsatzkräfte
• Verbesserung von Sicherheit und Lärmschutz durch Fuß- und Radweg zwischen westlichen Anliegern der Marienborner Straße und der im separaten Gleisbett geführten Straßenbahn
• Verbesserung von Zufahrten zu Schule und Kindergärten in der Marienborner Straße
• Maßnahmen zur Verbesserung der Schulwegsicherheit durch Z-Querungen
• Perspektive auf eine wirksame Verkehrsberuhigung der Marienborner Straße als ergänzende Maßnahme der Stadt Mainz
• Modifizierte Lage der Trasse zwischen den Einkaufsmärkten mit Erhalt von Fuß- und Radwegeverbindung sowie besserem Schutz der angrenzenden Wohnbebauung
Die abschließende Diskussion machte deutlich, dass im Beteiligungsverfahren nicht alle angesprochen Probleme ausgeräumt werden konnten, was insbesondere auf die unvermeidliche gemeinsame Führung von Straßenbahn und Fahrverkehr in der Marienborner Straße zwischen dem Kreuzungspunkt Jakob-Leischner-Straße und der Haltestelle Hans-Böckler-Straße zurückzuführen ist. Um das hier gegebene Konfliktpotenzial zu minimieren, werden im weiteren Verlauf der Planung Schutzmaßnahmen gegen Schall und Erschütterungen im direkten Gespräch mit den betroffenen Eigentümern abgestimmt. Ein wichtiges Anliegen der Teilnehmer im Beteiligungsverfahren ist, dass im Verlauf der weiteren Planung die Leistungsfähigkeit und Sicherheit der verschiedenen Querungspunkte mit der Straßenbahn auf den Prüfstand gestellt und dabei insbesondere die Sicherheit der Schulwege weiter verbessert wird. Ebenfalls noch genauer untersucht werden sollen in Teilbereichen der künftigen Streckenführung Auswirkungen auf vorhandene Parkmöglichkeiten. Das Ergebnis des Beteiligungsverfahrens soll am Donnerstag, 12. Mai 2011, der Öffentlichkeit in Bretzenheim vorgestellt werden. Ab 17:30 Uhr können im Blauen Saal im Haus St. Georg die Pläne eingesehen und mit den Fachplanern diskutiert werden. Ab 19:30 Uhr startet die Informationsveranstaltung, in der das Verfahren und die Planungsergebnisse ausführlich vorgestellt werden. Im Anschluss daran gibt es weitere Möglichkeiten zu Rückfragen und Diskussion.