Variobahn macht Lust auf neue MVG-Straßenbahnen
Die Grazer Schwester-Tram ist 2,6 Meter kürzer und anders lackiert als die von der MVG beim Hersteller Stadler georderten Mainzer Variobahnen. Graz setzt bei der Außenfarbe auf Silber und Weiß, Mainz auf die bewährten MVG-Farben Melonengelb und Weiß. Auch in der Gestaltung der Innenräume gibt es Unterschiede. So wird die Mainzer Verkehrsgesellschaft andere Sitze verwenden, diese auch anders anordnen. So kommt die MVG-Variante später auf 73 Sitzplätze und 112 Stehplätze pro Fahrzeug, in Graz sind es 47 Sitz- und 98 Stehplätze. Die österreicher setzen zur Information der Fahrgäste TFT-Monitore ein, die MVG wird Informationen via LED-Innenanzeigen übermitteln. Auch das Material des Bodens, die Farbe im Innenraum, an der Decke und den Seitenwände unterscheidet sich bei beiden Modellen.
Markante Unterschiede gibt es auch bei der Technik: Zwar wird auch die Grazer Straßenbahn von acht 45 KW-Radnabenmotoren auf bis zu Tempo 70 beschleunigt. Die Regelspur in Graz ist jedoch 1,435 Meter breit, in Mainz wird dagegen die Meterspur benutzt. Daher kann die Grazer Variobahn auf dem Theatervorplatz auch nur bestaunt werden, Testfahrten im Mainzer Liniennetz sind leider nicht möglich.
Ein Besuch auf dem Theatervorplatz lohnt sich auch in den nächsten Tagen auf jeden Fall. Fachleute der Mainzer Verkehrsgesellschaft und Vertreter der Straßenbahnfreunde Mainz stehen dort für Auskünfte zu Technik und Betrieb bereit. Die Variobahn wird bis Mittwoch auf dem Gutenbergplatz stehen. Sie kann samstags von 12 bis 17 Uhr, am verkaufsoffenen Frühlingssonntag, 3. April, von 12 bis 18 Uhr und von Montag, 4. April, bis Mittwoch, 6. April, jeweils von 10 bis 17 Uhr besichtigt werden. Am Sonntag, 3. April, bietet die Mainzer Verkehrsgesellschaft auf dem Theatervorplatz im Rahmen des verkaufsoffenen Sonntags zudem ein interessantes Angebot rund um das öPNV-Angebot in Mainz.
Insgesamt hat die MVG neun Fahrzeuge bei Stadler bestellt. Zug um Zug werden ab Ende 2011 bis Herbst 2012 die weiteren Fahrzeuge ausgeliefert. Die Mainzer Verkehrsgesellschaft wird insgesamt 20 Millionen Euro in die neuen Niederflurbahnen investieren. Die neuen Niederflurstraßenbahnen verfügen über vier Einstiegstüren und sind mit Klimaanlagen ausgestattet