Kategorien: Stadtwerke AG
24.09.2010

Mainzelbahn: Planer sollen Vorschläge prüfen

Die geplante neue Straßenbahnverbindung vom Mainzer Hauptbahnhof zum Lerchenberg stößt vor Ort zum allergrößten Teil auf Zustimmung, der von den Planern vorgeschlagene letzte Streckenabschnitt zum Bürgerhaus wird dagegen unisono abgelehnt. Dieses sind die zentralen Ergebnisse des 1. Workshops zum Bürgerbeteiligungsverfahren zur ?Mainzelbahn? auf dem Lerchenberg am Mittwochabend. Wie bereits am Vorabend in Marienborn, so wurde auch der Workshop im Bürgerhaus auf dem Lerchenberg von Hermann Sträb vom Büro ?Gras? (Gruppe Architektur & Stadtplanung Dresden) durchgeführt und moderiert.

Insgesamt waren 26 Bürger und Vertreter gesellschaftlicher oder politischer Gruppierungen gekommen. Zusätzlich waren die MVG sowie das mit der Planung der neuen Straßenbahntrasse beauftragte Büro MIC aus Karlsruhe wieder mit je 2 Mitarbeitern vertreten.

Ziel der Arbeitssitzung: Im Vorfeld der Ausarbeitung der Planfeststellungsunterlagen sollen die Belange der Bürger und insbesondere potenzielle Kritikpunkte ermittelt werden. Die Projektplaner sollen diese Punkte aufnehmen, in den nächsten Wochen bearbeiten und die Ergebnisse dieser Prüfungen sollen dann als Grundlage für weiterführende Diskussionen in die nächsten Arbeitssitzungen einfließen. Im Ergebnis der Bürgerbeteiligung soll eine möglichst einvernehmliche Lösung gefunden werden.

Bei der mehr als vierstündigen Sitzung gestern Abend zeichneten sich folgende Kernpunkte ab: Bis auf ganz einzelne Meinungen waren sich die anwesenden Stadtteil-Vertreter einig, dass die Anbindung des Lerchenbergs mit einer neuen Straßenbahnlinie grundsätzlich begrüßt wird. Kritisch dagegen beurteilten die Bürger die von den Planern bisher vorliegenden überlegungen, die ?Mainzelbahn? durch den parallel zur Hindemithstraße laufenden Grünstreifen zum Bürgerhaus zu führen. Die Ablehnung bezieht sich dabei auf den geplanten Streckenabschnitt zwischen Einkaufszentrum und Bürgerhaus, die Anbindung des Einkaufszentrums und der Schule mit der ?Mainzelbahn? wird dagegen als sehr sinnvoll erachtet. Der Fokus bei der Tramstrecke in der Hindemithstraße sollte dabei auf der Verbesserung der Attraktivität des Einkaufszentrums auch im Zusammenhang mit dem Projekt ?Soziale Stadt? und der Sicherung des vorhandenen Stellplatzangebots liegen. Die Planer sollen entsprechende Vorschläge erarbeiten.


Weitere Punkte, auf die die Bürger im Stadtteil im Rahmen der Planung großen Wert legen:

Erhalt des grünen Charakters des Stadtteils
Erhalt von Parkplätzen,
Sicherheit und Barrierefreiheit
keine Beeinträchtigung des ev. Kindergartens
kein Fremdverkehr (z.B. P+R) ins Quartier ziehen


An die bei der Sitzung anwesenden Planer gingen wie bereits am Abend zuvor weitere Arbeitsaufträge, die bis zur nächsten Sitzung in fünf Wochen auf ihre Machbarkeit, auf Vor- oder Nachteile hin untersucht werden sollen:

1. Verbesserte Anbindung des ZDF und Sicherung des Spargelackers, ggf. auch in Kombination mit einem P+R-Parkplatz an der L 426
2. Führung der Straßenbahn in der Hindemithstraße entlang Einkaufszentrum mit Endstation am Schulzentrum
3. ?Kleine Schleife Süd? über Hebbelstraße, Büchnerallee und Rilkeallee unter Erhaltung vorhandener Grünbestände (Gleisführung im Straßenprofil)
4.?Große Schleife Nord? mit Anbindung von Lerchenberg Nord über Polizei, künftiges Seniorenheim, Siedlungsrand, Rubensallee, Hebbelstraße