Kategorien: Stadtwerke AG
06.07.2010

Acht Städte und Gemeinden entscheiden sich für die Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit mit der üWG

Seit 100 Jahren ist die überlandwerk Groß-Gerau GmbH (üWG) für eine sichere und zuverlässige Versorgung des Kreises Groß-Gerau mit Strom bekannt. Das Kerngeschäft der üWG ist die Sicherstellung eines verlässlichen Betriebs des Stromnetzes. Dies wird auch in der Zukunft so bleiben. Acht von neun Städten und Gemeinden im Kreis Groß-Gerau haben sich für die weitere Zusammenarbeit mit dem kommunalen Stromversorgungsunternehmen entschieden.

Die Bürgermeister von Bischofsheim, Ginsheim-Gustavsburg, Trebur, Nauheim, Büttelborn, Riedstadt, Stockstadt und Biebesheim haben in den letzten Wochen die neuen Wegenutzungsverträge mit der üWG Stromnetze GmbH, einer 100%igen Tochtergesellschaft der üWG, unterzeichnet und so die Grundlage für die weitere erfolgreiche Zusammenarbeit gelegt. Die Stadt Raunheim befindet sich noch im Entscheidungsprozess.

?Wir freuen uns über die eindeutige Entscheidung der Stadtverordnetenversammlungen und Gemeindevertretungen zu unseren Gunsten. Zeigt es doch, dass die Kommunen zufrieden mit unserer Arbeit in den letzten 100 Jahren waren und dass wir ein gutes Angebot abgegeben haben?, so üWG Geschäftsführer Hanns-Detlev Höhne.

Deutlich kritisiert Höhne das Verhalten von zwei der vier Mitbewerber um die Wegenutzungsverträge, deren Geschäftsgebaren im Zuge des Vergabeverfahrens sehr fragwürdig gewesen sei. ?Das Verbreiten von Unwahrheiten über unser Unternehmen ist sicher kein fairer Umgang unter Mitbewerbern in solch einem Verfahren. Auch der Wechsel eines Mitarbeiters von der üWG aus dem Bereich der Kommunalbetreuung zu einem direkten Mitbewerber während des laufenden Verfahrens entspricht nicht dem üblichen Umgang von Unternehmen aus der gleichen Region und Branche. Grundsätzlich begrüßen wir den steigenden Wettbewerb im Energiemarkt, belebt dieser doch das Geschäft und bietet auch uns an anderer Stelle vielseitige Chancen, in denen wir als Bewerber in neuen Konzessionsgebieten auftreten. Dennoch erfordert es der Respekt vor den beteiligten Unternehmen und den Entscheidungen der Kommunalpolitik, dass ein diskriminierungsfreies und faires Verfahren ohne taktische Störfeuer durchgeführt wird, und zwar auch dann noch, wenn der beste Bieter eines Verfahrens schon eindeutig feststeht.?

Auch die Beschwerde eines Wettbewerbers bei der Kommunalaufsicht im Anschluss an die Bekanntgabe der üWG Stromnetze GmbH als bestem Bieter, mit der den Kommunen vorgeworfen wurde, dass das Verfahren weder diskriminierungsfrei noch transparent gewesen sei, kritisiert Höhne als taktisches Scharmützel mit dem Ziel, das Vergabeverfahren zu stören und zu verzögern. Letztendlich sei die Beschwerde ja auch zurückgenommen worden, nachdem klar geworden war, dass die Anschuldigungen nicht haltbar seien.

?Wir sind froh, dass sich die kommunalen Entscheidungsträger von dem Kampf mit harten Bandagen nicht haben beeindrucken lassen. Wir werden in den nächsten Jahren unsere erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Städten und Gemeinden fortsetzen und die Region innovativ und klimapolitisch weiter voranbringen?, erklärt Höhne zuversichtlich. Als Stichworte nennt er die Energiewende, die Kooperation mit den Riedwerken in der neu gegründeten Tochtergesellschaft ETech, aber auch wichtige Projekte wie den Bau des ersten hessischen Geothermiekraftwerkes zur Versorgung von 7.200 Haushalten mit regenerativem klimaschonendem Strom.

Abschließend fügt Höhne hinzu, man werde sehen, ob die üWG über das vorhandene Netzgebiet hinaus weiter expandieren werde. ?Wie schon erwähnt, bietet der steigende Wettbewerb im Energiemarkt auch für uns vielseitige Chancen. Wir haben uns deshalb auch in vielen weiteren hessischen Kommunen um den Neuabschluss von Wegenutzungsverträgen beworben. Die vor zwei Jahren getroffene Entscheidung der Gemeinde Wehrheim im Taunus für uns als Netzbetreiber hat gezeigt, dass wir über die Kreisgrenzen von Groß-Gerau hinaus als kommunaler Partner der Region punkten können. Nun hoffen wir, dass wir das Netz auch bald betreiben können, und der abgebende Netzbetreiber seine Blockadepolitik aufgibt und tatsächlich die Kommunalisierung von Energienetzen forciert, wie er dies im Kreis Groß-Gerau immer wieder erzählt.?


Hintergrund:

Seit 100 Jahren ist die überlandwerk Groß-Gerau GmbH Stromversorgungsunternehmen im Kreis Groß-Gerau. Im Jahr 1991wurde mit neun Gemeinden Stromkonzessionsverträge (Wegenutzungsverträge) mit einer Laufzeit von 20 Jahren abgeschlossen.

Im Jahr 2011 laufen diese Wegenutzungsverträge für die Stromnetze in Biebesheim, Bischofsheim, Büttelborn, Ginsheim, Nauheim, Raunheim, Riedstadt, Stockstadt und Trebur turnusgemäß aus. Das Auslaufen der bisherigen Verträge haben die Städte und Gemeinden nach den Vorschriften des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) rechtzeitig im Bundesanzeiger bekannt gegeben.

Wegenutzungsverträge regeln die Einräumung des Rechts zur unmittelbaren Versorgung von Letztverbrauchern mit Strom im Gemeindegebiet mittels Benutzung öffentlicher Verkehrswege für die Verlegung und den Betrieb von Leitungen. Hierfür erhalten die Gemeinden von den Netzbetreibern ein nach den Stromabnahmemengen ermitteltes Entgelt, die sogenannte Konzessionsabgabe. Wegenutzungsverträge beinhalten ausschließlich Regelungen über den Stromnetzbetrieb und keinesfalls Regelungen über den Stromvertrieb oder die Stromerzeugung.