Kategorien: Stadtwerke AG
11.04.2010

Mainzelbahn bringt viele Vorteile

Auf Seiten der Bürgerinitiative gegen die neue Straßenbahnlinie zum Lerchenberg gibt es offenbar massive Informationsdefizite zu dem Projekt. Zu diesem Schluss kommt Stadtwerke-Vorstand Detlev Höhne nach der Infoveranstaltung der BI am Freitagabend. Höhne schlägt deshalb ein Treffen zwischen den Stadtwerken, der Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) und BI-Vertretern vor, um die Vorbehalte und ängste der Initiative im direkten Gespräch auszuräumen.

Für nicht nachvollziehbar halten die Stadtwerke in diesem Zusammenhang allerdings die neuerliche Kritik unter anderem an der Finanzierung der als Mainzelbahn bezeichneten Linie. Höhne stellt ausdrücklich klar, dass das Projekt den Haushalt der Stadt Mainz in keiner Weise belasten wird. Von den Gesamtinvestitionen von rund 70 Millionen Euro sollen Bund und Land insgesamt rund 48 Millionen Euro aufbringen. Dieses Geld stammt aus Mitteln des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes und ist bundesweit für Infrastrukturprojekte im Ver-kehrsbereich vorgesehen. Dieses Geld kann also auch nur für solche Projekte verwendet werden und nicht etwa für den Ausbau von Kindergartenplätzen oder zur Schuldentilgung der Stadt Mainz.

Die restlichen 22 Millionen Euro Investitionskosten werden von den Stadtwerken und der Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) aufgebracht. Diese 22 Millionen Euro können finanziert werden durch Mehrerlöse sowie Kosteneinsparungen durch die Mainzelbahn. So rechnet die MVG durch die neue Tramlinie mit rund 1,1 Millionen zusätzlichen Passagieren jährlich. Zudem gibt es Kosteneinsparungen bei der MVG durch die Mainzelbahn beispielsweise durch eine bessere Auslastung der Werkstatt oder geringere Personal- und Energiekosten. Höhne: ?Unterm Strich rechnet sich die Mainzelbahn für Mainz also und wird für uns kein Zuschussgeschäft werden?.

Der Stadtwerke-Vorstand stellt auch klar, dass durch die neue Linie der städtische Haushalt nicht belastet wird. ?Die Stadtwerke Mainz AG ist kein Risiko für den Etat der Stadt. Im Gegenteil: Wir finanzieren nicht nur den öffentlichen Personennahverkehr in Mainz, sondern zahlen darüber hinaus jedes Jahr über die Konzessionsabgabe einen hohen Millionenbetrag an die Kommune. Im Gegensatz zu Nachbarstädten wie Wiesbaden, Frankfurt, Offenbach und Rüsselsheim hat die Stadt Mainz in den letzten Jahrzehnten keinen Cent Haushaltsmittel für den öPNV ausgeben müssen. Die Mainzelbahn ist aus Sicht der Stadtwerke ein überaus sinnvolles Projekt. Höhne: ?Wir schaffen ohne höhere Kosten bei der MVG ein wesentlich besseres öPNV-Angebot für alle Mainzer, von dem auch die Stadtteile entlang der neuen Trasse einen Schub bekommen werden. Und wir entlasten die Umwelt, weil die neue Straßen-bahnlinie dazu führen wird, dass auch viele Autofahrer auf die Tram umsteigen.? Jedes Jahr können so rund 2,3 Millionen PKW-Kilometer in Mainz wegfallen und 2000 Tonnen Kohlendioxid vermieden werden. Höhne: ?Davon profitieren alle Bürger, auch die Vertreter der BI.?