Kategorien: Stadtwerke AG
02.03.2010

Neue Straßenbahnlinie zum Lerchenberg

Der vom Mainzer Stadtrat 2008 angestoßene Ausbau des Straßenbahnnetzes nimmt konkrete Gestalt an. Heute beschäftigte sich der Stadtvorstand mit einer Präsentation des Vorstandes der Stadtwerke Mainz AG und der Geschäftsführung der Mainzer Verkehrsgesellschaft mbH (MVG) zu einer neuen Straßenbahnlinie vom Hauptbahnhof-West bis zum Lerchenberg. Diese Präsentation basiert auf einer standardisierten Bewertung, die die MVG in Auftrag gegeben hatte. Die Untersu-chung kommt zu dem Schluss: Der Ausbau würde zu einer deutlichen Steigerung der Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs in Mainz führen. Eine Straßenbahnverbindung über die Universität, das neue Stadion, Bretzenheim und Marienborn bis zum Lerchenberg ist verkehrlich und wirtschaftlich sinnvoll und erfüllt die engen Förderkriterien von Land und Bund. Die Förderung ist eine wichtige Voraussetzung für das Projekt.

Stadtwerke-Vorstand Detlev Höhne weist auf die in den vergangenen Jahren ergangenen Beschlüsse und die daraufhin erfolgten Investitionen ins Straßenbahnnetz hin. 2003 gab es ein einstimmiges Votum des Stadtrates zum Erhalt der Straßenbahn in Mainz. Darauf folgten Investitionen unter anderem in den Netzausbau von insgesamt 15 Millionen Euro. 2009 fiel die Ent-scheidung der Mainzer Verkehrsgesellschaft zur Anschaffung neun neuer moderner Niederflur-Straßenbahnen für etwa 20 Millionen Euro.

Der Ausbau des Mainzer Straßenbahnnetzes ist für Höhne und die beiden MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof und Gunter Rebahl der nächste konsequente Schritt auf dem Weg zur weiteren Verbesserung des Bus- und Straßenbahnangebotes in der Domstadt. Für die Stadtwerke und die MVG sprechen eine ganze Reihe von Gründen für eine neue Verbindung zum Lerchenberg: Die Straßenbahn ist abgasfrei und damit vor Ort das umweltfreundlichste Verkehrsmittel. Eine moderne Tram kann durch eine Direktverbindung auf teilweise eigenem Gleiskörper die Fahrzeit verkürzen. Die leisen Niederflurstraßenbahnen befördern pro Fahrzeug mehr Passagiere als Busse und locken durch ihre größere Attraktivität zusätzliche Kunden von der Straße in den öPNV. Für die neu an das Straßenbahnnetz angebunden Stadtteile ergeben sich nachhaltige Entwicklungsmöglichkeiten. Die MVG rechnet durch die neue Linie mit etwa 1,1 Millionen Fahrgästen zusätzlich pro Jahr. Etwa 2,4 Millionen PKW-Kilometer per anno könnten eingespart werden.

Anfang Februar hat der Stadtwerke-Vorstand 2,5 Millionen Euro freigegeben für die weiteren konkreten Planungen der neuen Straßenbahnlinie. Die Trasse, die vom Hauptbahnhof bis zum Lerchenberg geht und den Vorgaben des Flächennutzungsplanes folgt sowie ein erster Zeitplan wurden heute erstmals dem Stadtvorstand vorgestellt. Die Gesamtkosten liegen bei rund 70 Millionen Euro, damit wird eine Förderung im Rahmen des Bundesprogramms Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) möglich.

Wichtig ist den Verantwortlichen die breite Unterstützung durch die politi-schen Entscheidungsträger und durch die Mainzer Bürger. Schließlich geht es bei dem Bau der intern betitelten ?Mainzelbahn? zum Lerchenberg um eine Grundsatzentscheidung zur Weiterentwicklung der Straßenbahn als umweltfreundliches, zukunftsfähiges Verkehrsmittel in Mainz.

Am Mittwoch, 10. März, werden Stadtwerke und MVG bei einer Informationsveranstaltung weitere konkrete Informationen für die Aufsichtsräte, die Stadtratsmitglieder und die Ortsbeiräte zu dem Thema geben. Diese Veranstaltung bildet den Auftakt für eine Reihe von Veranstaltungen, die in den nächsten Monaten geplant sind. Parallel dazu wird es ein bewusst breit angelegtes offenes Bürgerinformations- und Beteiligungskonzept geben.