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Stadtwerke AG
21.05.2014
Flussmühle am Rhein liefert Strom
Stadtwerke Mainz und Mainova nehmen Kraftwerk in Niederheimbach in Betrieb
MAINZ. Wasserkraft ist eine sehr umweltfreundliche Form der Stromerzeugung. Davon kann sich jeder Bürger jetzt in Niederheimbach am Rhein überzeugen. Die Stadtwerke Mainz AG und die Mainova AG haben dort heute ein modernes Flussmühlenkraftwerk in Betrieb genommen. Bei einer kleinen Feierstunde mit Ortsbürgermeister Heinz Wagner und Stadtwerke Vorstand Detlev Höhne senkte sich das innovative Kleinkraftwerk in die Strömung des Rheins herab und lieferte zum ersten Mal Strom.
Was steckt hinter der „River Rider“-Idee? Gemeinsam mit der Gesellschaft „Zentrum für Produkt-, Verfahrens- und Prozessinnovation“ (ZPVP), dem Netzwerkmanagement „Technologiekompetenz Fluss-Strom“ und der Enertainer Energie GmbH haben die Mainova AG und die Stadtwerke Mainz AG eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen, um das Flussmühlenprojekt gemeinsam voranzubringen. Die Enertainer Energie GmbH konzipiert und realisiert - als zentrale Vermarktungsorganisation des so genannten River Rider-Flussmühlenkraftwerks - innovative Wasserkraftprojekte im deutschsprachigen Raum und liefert für das Projekt in Niederheimbach die Anlage und das technische Know-how für die Anlage.
Der River Rider ist eine Mikro-Wasserkraftanlage mit einer Leistung von etwa 4,5 Kilowatt, die die vorhandene kinetische Energie eines Flusses umwandelt. Über ein patentiertes Wasserrad mit gekoppeltem Generator wird elektrischer Strom zur Netzeinspeisung oder für den Inselbetrieb erzeugt. Die Wasserräder werden von einem Katamaran-Schwimmkörper getragen, der frei im Gewässer positioniert werden kann. Über Transmissionsriemen wird die Drehung des Wasserrades auf eine für den Generator geeignete Drehzahl übersetzt und dadurch Elektrizität ins Stromnetz eingespeist.
Die Projektpartner rechnen mit einer jährlichen Stromproduktion von etwa 32 000 Kilowattstunden, das entspricht umgerechnet dem Verbrauch von 8 bis 10 Vier-Personenhaushalten. Die „River Rider“-Anlage misst zwölf mal sieben Meter und taucht mit den beiden Wasserrädern rund 65 Zentimeter tief in den Fluss ein. Das Projekt in Niederheimbach ist zunächst auf zwei Jahre angesetzt. Entsprechend der Ergebnisse des Feldversuches wird später dann über die weitere Nutzung der Anlage entschieden. Das Projekt wird von der Mainzer Stiftung für Klimaschutz und Energieeffizienz finanziell unterstützt.