Kälte sorgt für Rekordabsatz bei der Fernwärme
Heizkraftwerk GmbH Mainz registrierte Spitzenwert am Wochenanfang
Die arktischen Temperaturen treiben den Absatz der Fernwärme in die Höhe: Am Montag verzeichnete die Heizkraftwerk GmbH Mainz (HKW) einen Spitzenwert beim Absatz der Fernwärme. In den frühen Morgenstunden riefen die Kunden in Mainz für den Betrieb ihrer Heizungen und für die Warmwasseraufbereitung insgesamt 185 MW (Megawatt) Leistung ab. Der bisherige Rekord stammt aus dem Jahr 2009 und betrug rund 175 MW Spitzenleistung.
Die Heizkraftwerk GmbH Mainz gehört zu zwei Dritteln der Stadtwerke Mainz AG sowie zu einem Drittel der Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG. Das Unternehmen versorgt derzeit knapp 2100 Kunden mit Fernwärme, dazu zählen der Mainzer Dom, die Rasenheizung von Mainz 05 oder die Universität einschließlich der Uniklinik Mainz sowie eine Vielzahl von Wohn- und Bürogebäuden, Kirchen, Museen, Hotels, das Rathaus und die Mehrheit der Landesministerien. Das Leitungsnetz in Mainz ist insgesamt etwa 70 Kilometer lang.
Woher stammt die Fernwärme in Mainz? Wenn in einem Kraftwerk Strom erzeugt wird, entsteht Abwärme. Diese kann als Fernwärme genutzt werden, um Gebäude zu heizen und Warmwasser zu bereiten. Über wärmeisolierte Rohre wird dabei Heizwasser zu den Kunden geleitet. Dort erwärmt es in der so genannten „Übergabestation“ das Heizungswasser des Hauses, ähnlich wie bei einem Wasserboiler, und fließt dann abgekühlt zum Kraftwerk zurück. In Mainz übernimmt das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk der KMW AG auf der Ingelheimer Aue den Großteil der Fernwärmversorgung, darüber hinaus verfügt die HKW GmbH über weitere kleinere Heizwerke im Stadtgebiet, die bei größerem Bedarf in Spitzenzeiten zugeschaltet werden können. Trotz der extrem niedrigen Außentemperaturen konnte die Versorgung daher stets sichergestellt werden.
Fernwärme ist eine sehr umweltfreundliche Art zu heizen. Sie verwertet Energie, die sonst ungenutzt an die Umwelt abgegeben würde. Das verringert den Brennstoffverbrauch und erzeugt weniger klimaschädliches CO2 und Abgas. Das moderne GuD-Kraftwerk der KMW AG nutzt den Brennstoff außerdem viel effektiver, als Tausende kleiner Einzelheizungen es könnten. Und die Luft bleibt sauber, weil vor Ort keine Emissionen entstehen. Die Heizkraftwerk GmbH Mainz wurde 1960 gegründet. Der Fernwärmeabsatz beträgt heute rund 430.000 Megawattstunden pro Jahr. Das entspricht etwa dem Verbrauch von rund 40 000 bis 50 000 Haushalten.