Kategorien: Stadtwerke AG
30.01.2012

Mainzelbahn: MVG reicht Unterlagen ein

Planfeststellungsverfahren für Straßenbahnstrecke auf den Lerchenberg beginnt
Beim geplanten Bau der neuen Straßenbahnverbindung vom Mainzer Hauptbahnhof bis zum Lerchenberg ist ein weiterer wichtiger Meilenstein erreicht: Heute reicht die Mainzer Verkehrsgesellschaft mbH (MVG) die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren zum Bau der Mainzelbahn bei der zuständigen Genehmigungsbehörde ein, der Planfestellungsbehörde beim Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Speyer. Die beiden MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof und Gunter Rebahl, Stadtwerke-Vorstand Detlev Höhne und Verkehrsdezernentin Katrin Eder präsentierten vor der offiziellen Abgabe der Unterlagen in der Pfalz heute in Mainz die umfangreichen Unterlagen in insgesamt 27 Aktenordnern und erläuterten die weiteren Schritte. Anfang Mai 2010 hatte der Mainzer Stadtrat den Grundsatzbeschluss für die Planung der neuen Straßenbahnstrecke gefasst. Die  MVG und die Stadtwerke schalteten ab Mitte 2010  - also bereits lange vor dem offiziellen Genehmigungsverfahren - eine breit angelegte Bürgerbeteiligung zum Bau der Mainzelbahn voran. Es gab mehrere Workshops mit Bürgern und Vertretern von Politik, Institutionen, Vereinen und gesellschaftlichen Gruppen in jedem der betroffenen Stadtteile und in deren Verlauf eine ganze Reihe von wichtigen Änderungen und Verbesserungen an der Trassenführung. So wird die Mainzelbahn beispielsweise nicht mehr bis zum Lerchenberger Bürgerhaus fahren, sondern bereits am Schulzentrum enden. Auch die Universität wird wegen der Nähe des Max-Planck-Instituts nicht mehr auf der ursprünglich angedachten Strecke durchfahren - stattdessen gibt es eine Verbindung über die Fachhochschule. Ein im Juni 2011 erfolgter weiterer Grundsatzbeschluss des Stadtrates zur künftigen Trassenführung basiert auf dieser Streckenführung. Wir haben immer gesagt, dass es zwei Voraussetzungen gibt, damit die Mainzelbahn gebaut werden kann. Die Bürger müssen sie wollen und sie muss für uns bezahlbar sein“, machte Stadtwerke-Vorstand Detlev Höhne deutlich. Beide Voraussetzungen seien derzeit erfüllt – wenn die Bundes- und Landeszuschüsse wie geplant fließen. „Durch die breite Beteiligung der Bürger wurden die Planungen in den Stadtteilen verbessert und die Akzeptanz des Projektes weiter gesteigert. Und durch eine strikte Ausgabendisziplin ist es gelungen, den Kostenrahmen von 70 Millionen Euro einzuhalten.“ Aufgrund der guten Erfahrungen im Rahmen der Bürgerbeteiligung hoffen die MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof und Gunter Rebahl auf ein zügiges Genehmigungsverfahren. „Wir konnten eine ganze Reihe von Fragen und Problemen der Bürger bereits im Vorfeld lösen.“ Wenn alles optimal läuft, könnte vielleicht schon Ende 2012 der Planfestellungsbeschluss erfolgen. 2013 stehen dann vorbereitende Arbeiten auf dem Programm und es muss die Finanzierung endgültig geklärt werden. 2014 soll Baustart sein für die etwa neun Kilometer lange Strecke. 2016 ist die Eröffnung der Mainzelbahnstrecke geplant. Ob sich dieser ambitionierte Zeitplan so umsetzen lässt, hängt aber nicht nur von der MVG und den Stadtwerken ab. In den nächsten Monaten ist die Genehmigungsbehörde am Zug und muss festlegen, wann und wo die jetzt eingereichten Planfeststellungsunterlagen konkret ausgelegt und eingesehen werden können und wann der Erörterungstermin ist. Auch hier setzen MVG und Stadtwerke auf größtmögliche Transparenz. Sie plädieren dafür, die Unterlagen möglichst rasch im Internet zu veröffentlichen und für jeden Bürger zur Verfügung zu stellen und werden über den Zeitpunkt mit dem LBM sprechen. Verkehrsdezernentin Katrin Eder blickt bereits jetzt optimistisch in die Zukunft: „Mit dem  Straßenbahnprojekt geht ein Traum in Erfüllung. Die Mainzelbahn wird den Öffentlichen Personennahverkehr in Mainz einen Riesenschritt nach vorne bringen. Denn sie wird nicht nur das Verkehrsangebot spürbar verbessern, sondern die Straßenbahn spielt auch beim Thema Luftreinhaltung  eine wesentliche Rolle.“