Mainzelbahn: Konstruktiver Dialog in Marienborn
Insgesamt waren 17 Bürger zur Teilnahme am 1. Workshop eingeladen, 14 kamen. Zusätzlich waren die MVG sowie das mit der Planung der neuen Straßenbahntrasse beauftragte Büro MIC aus Karlsruhe mit je 2 Mitarbeitern vertreten.
Ziel der Arbeitssitzung: Im Vorfeld der Ausarbeitung der Planfeststellungsunterlagen sollen die Belange der Bürger und insbesondere potenzielle Kritikpunkte ermittelt werden. Die Projektplaner sollen diese Punkte aufnehmen, in den nächsten Wochen bearbeiten und die Ergebnisse dieser Prüfungen sollen dann als Grundlage für weiterführende Diskussionen in die nächsten Arbeitssitzungen einfließen. Im Ergebnis der Bürgerbeteiligung soll eine möglichst einvernehmliche Lösung gefunden werden, die dann auch Grundlage wird für die abschließende Abwägung des Stadtrats in seiner Entscheidung, ob und wie die ?Mainzelbahn? gebaut werden soll
In einer sehr konstruktiven Atmosphäre wurde von den Marienborner Bürgern herausgestellt, dass sie die Mainzelbahn als Chance für ihren Ortsteil verstehen und nutzen wollen. Dennoch wurde sehr klar auf die Fragen hingewiesen, die mit dem Projekt ?Mainzelbahn? verbunden sind.
Um die Arbeitspunkte in Marienborn genauer diskutieren zu können, wurden folgende Planungsaufgaben formuliert, die nun detailliert zu bearbeiten sind:
1. Querung Autobahn (vom Anschluss Bretzenheim, Knotenpunkt Haifa-Allee bis zur frühest möglichen Straßenbahn-Haltestelle im Bereich Hinter den Wiesen)
Untersuchung von Lösungsalternativen mit folgender Zielstellung:
? Sicherung einer Anbindung des Wohngebiets ?Sonniger Hang?
? Sicherung einer guten und gefahrlosen Querungsmöglichkeit für Radfahrer und Fußgänger über die Autobahn
? Sicherung eines leistungsfähigen Knotenpunktes mit der Haifa-Allee
? Klärung der optimalen Platzierung der Haltestelle (Anregung: auf der Brücke?)
2. Querung Wiesenstraße
Untersuchung von Lösungsalternativen mit folgender Zielstellung:
? Sicherheit insbesondere für Kinder (Schulweg, Weg zum Kindergarten)
? Zufahrtsmöglichkeit für Feuerwehr (erforderlich? Wie gestalten?)
3. Abschnitt Hinter den Wiesen
Untersuchung von Trassenvarianten (Lage und Höhe) zur Abklärung der offenen Fragen bezüglich Geräuschentwicklung/Erschütterungen/Zusammenhang landwirtschaftlicher Flächen/ Regenentwässerung im Neubaugebiet
4. Querung Trasse DB, Knotenpunkt Bahnhof Marienborn
Untersuchung von Lösungsalternativen mit folgender Zielstellung
? Fußgängerverbindung unter Bahngleis (Zugang zu beiden Gleisen), eventuell im Straßenbahntunnel?
? Verknüpfung öPNV Bahn/Straßenbahn/Bus
Im größeren Zusammenhang sind folgende Fragen zu untersuchen:
5. Lage von Haltestellen und von Wendeschleifen
6. Alternative Trassenführung am Bergweg mit dem Ziel:
? Minimierung der Zerschneidung von landwirtschaftlichen Flächen
? Einbindung in die Topographie
Als grundlegende Forderungen an die zu planende Trasse wurden formuliert:
? Barrierefreiheit von Haltestellen, Zugangswegen und Umfeld
? Eine optimale Vernetzung der verschiedenen Verkehrsträger
? Minimierung von Zerschneidungen und Flächenverlusten landwirtschaftlicher Flächen (gilt auch für Flächen, die für Ausgleichsmaßnahmen beansprucht werden), dazu frühzeitige Einbindung der Flächeneigentümer
? Berücksichtigung der sozialen Dimension des Veränderungsprozesses
? Sicherung einer wirkungsvollen Einbindung der Bürger, die nicht im Workshop teilnehmen können
? Wirtschaftlichkeit und Finanzierbarkeit
Im 2. Workshop in fünf Wochen in Marienborn sollen von den Planern der Stand der Untersuchungen zu diesen Aufgaben vorgestellt werden, damit die Bürger weitergehende Orientierung für die Planung und Umsetzung des Projektes ?Mainzelbahn? erhalten.